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Leben in Schweden

Leben in Schweden

Auswandern nach Schweden: 17 Insider-Tipps, die du wissen musst!

März 22, 2024
Schweden

Schweden, das Land der faszinierenden Natur, der fortschrittlichen Gesellschaft und der entspannten Lebensweise, ist bekannt für seine idyllischen Landschaften, seine soziale Gerechtigkeit und sein glückliches Volk. Laut dem jährlichen „World Happiness Report“, der die glücklichsten Länder der Welt auszeichnet, steht Schweden regelmäßig weit oben auf der Liste. Mit seinem Ruf als ein Ort, an dem das Wohlbefinden und die Lebensqualität Priorität haben, ist es kein Wunder, dass viele Menschen davon träumen, nach Schweden auszuwandern.

Bevor jedoch die Koffer gepackt und der Umzug geplant wird, gibt es einige Insider-Tipps, die angehende Auswanderer unbedingt kennen sollten. Von der Fika-Kultur über die Integration in die Gesellschaft bis hin zu den Herausforderungen des schwedischen Wohnungsmarktes – diese Tipps bieten wertvolle Einblicke und Ratschläge, um den Umzug und das Leben in Schweden erfolgreich zu gestalten.

Von den malerischen Schären der Ostküste bis zu den majestätischen Wäldern Lapplands bietet Schweden eine vielfältige Naturkulisse, die Outdoor-Enthusiasten und Naturliebhaber gleichermaßen begeistert. Doch auch in den pulsierenden Städten wie Stockholm, Göteborg und Malmö pulsiert das Leben, mit einer lebendigen Kulturszene, erstklassigen Restaurants und einer modernen Infrastruktur.

Die schwedische Gesellschaft zeichnet sich durch ihre Offenheit, Toleranz und Gleichberechtigung aus, wobei der Respekt vor individuellen Freiheiten und sozialer Verantwortung im Mittelpunkt steht. Diese Werte prägen das tägliche Leben und machen Schweden zu einem attraktiven Ziel für Menschen aus aller Welt, die nach einem Ort suchen, an dem sie sich willkommen fühlen und ein erfülltes Leben führen können.

In diesem Sinne bieten die folgenden 20 Insider-Tipps einen fundierten Einblick in das Leben in Schweden und helfen angehenden Auswanderern dabei, sich optimal auf ihr neues Abenteuer vorzubereiten.

#01 Man ist per „Du“

In Schweden gibt es viele kulturelle Eigenheiten, die für Neuankömmlinge zunächst ungewohnt erscheinen können. Eine davon ist die Verwendung des informellen „Du“ und des Vornamens als Standardform der Ansprache, selbst in formellen Situationen. Dies kann am Anfang etwas befremdlich wirken, besonders für Menschen aus Ländern, in denen eine strengere Hierarchie in der Sprache und im Umgang miteinander üblich ist.

In vielen Ländern ist es üblich, dass Respekt und Höflichkeit durch die Verwendung von Titeln wie „Herr“ oder „Frau“ sowie der förmlichen Anrede „Sie“ ausgedrückt werden. In Schweden hingegen herrscht eine informellere Atmosphäre, in der die Menschen sich schnell duzen und mit dem Vornamen ansprechen. Dies spiegelt die egalitäre Natur der schwedischen Gesellschaft wider, in der kein großer Wert auf formelle Hierarchien gelegt wird.

Für Neuankömmlinge kann es eine Weile dauern, sich an diese informelle Art der Kommunikation zu gewöhnen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass dies keine Respektlosigkeit oder Unhöflichkeit darstellt, sondern vielmehr ein Ausdruck der Gleichheit und des Gemeinschaftsgefühls, das in der schwedischen Kultur tief verwurzelt ist.

Das informelle „Du“ und die Verwendung des Vornamens schaffen eine ungezwungenere und freundlichere Atmosphäre und es fördert die zwischenmenschliche Interaktion, sei es am Arbeitsplatz, in sozialen Situationen oder im täglichen Leben.


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#02 Schlange stehen

In Schweden ist es eine weit verbreitete Praxis, Tickets mit einer zugeordneten Platznummer zu ziehen und geduldig in der Schlange zu warten, bis man an der Reihe ist. Diese Nummernzettel sind an vielen Orten zu finden, sei es in der Apotheke, der Bank oder im Supermarkt.

Besonders in stark frequentierten Geschäften oder Institutionen ist das Ziehen eines Nummernzettels eine gängige Praxis. Kunden nehmen einfach einen Zettel aus dem Automaten, auf dem eine eindeutige Nummer steht, die ihnen ihren Platz in der Warteschlange zuweist. Anschließend warten sie, bis ihre Nummer aufgerufen wird und sie an der Reihe sind, um bedient zu werden.

Dieses System fördert auch eine entspannte und stressfreie Atmosphäre während des Wartens. Anstatt sich in einer langen Schlange drängeln zu müssen, können Kunden sich frei im Laden bewegen oder andere Erledigungen machen, während sie auf ihren Aufruf warten.

#03 Lagom

Das Wort „Lagom“ ist eines meiner absoluten Lieblingswörter in Schwedisch.

„Lagom“ bedeutet wörtlich „genau richtig“ oder „angemessen“, aber es umfasst viel mehr als das.

In Schweden wird „lagom“ oft als Lebenseinstellung beschrieben, die Balance, Mäßigung und Harmonie betont. Es geht darum, weder zu viel noch zu wenig zu haben, sondern genau das Richtige zu finden – sei es in Bezug auf Arbeit, Freizeit, Konsum oder zwischenmenschliche Beziehungen.

Dieses Konzept spiegelt sich in vielen Aspekten des schwedischen Lebens wider. In der schwedischen Kultur gibt es eine Tendenz zur Bescheidenheit und Zurückhaltung, die sich in einem Ausgleich zwischen individuellen Bedürfnissen und dem Wohl der Gemeinschaft zeigt. Es ist eine Mentalität, die dazu ermutigt, aufeinander zu achten, Rücksicht zu nehmen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.

#04 Friluftsliv

„Friluftsliv“ ist ein weiteres faszinierendes Konzept aus der schwedischen Kultur, das die Bedeutung des Lebens im Freien betont. Das Wort „friluftsliv“ lässt sich wörtlich als „Leben in der freien Luft“ übersetzen, aber es umfasst viel mehr als nur das.

In Schweden wird „friluftsliv“ als wichtiger Bestandteil des Alltagslebens betrachtet. Es geht darum, die Natur zu genießen, sich im Freien zu bewegen und eine Verbindung zur Umwelt herzustellen. Dies kann verschiedene Aktivitäten umfassen, wie Wandern, Camping, Skifahren, Angeln, Radfahren oder einfach nur im Wald spazieren gehen.

„Friluftsliv“ ist tief in der schwedischen Kultur verwurzelt und spiegelt die Wertschätzung für die Natur und die Umwelt wider. In einem Land, das reich an unberührter Wildnis, ausgedehnten Wäldern, klaren Seen und atemberaubenden Küsten ist, ist es kein Wunder, dass das Leben im Freien einen so hohen Stellenwert hat.

Die Schweden glauben, dass regelmäßiger Kontakt mit der Natur eine positive Wirkung auf Körper, Geist und Seele hat. Es ist eine Möglichkeit, dem hektischen Alltag zu entfliehen, Stress abzubauen und innere Ruhe zu finden. Darüber hinaus fördert „friluftsliv“ ein Gefühl der Verbundenheit mit der Natur und trägt zum Umweltbewusstsein bei.

#05 Rund um Midsommar ist ein ruhiger Monat

Midsommar, das schwedische Mittsommerfest, ist eine der beliebtesten und traditionsreichsten Feierlichkeiten in Schweden. Es fällt auf den längsten Tag des Jahres und wird in der Regel Ende Juni gefeiert. Während dieser Zeit nehmen viele Angestellte und Unternehmen in Schweden ihren Jahresurlaub und sind in ihren Ferienhäusern.

Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass die Zeit rund um Midsommar meistens stillsteht und während dieser 4 Wochen nicht wirklich viel passiert.

Tipps

Auswandern nach Schweden

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine Auswanderung als Familie gar kein so leichtes Unterfangen ist. Eine Auswanderung ist mit einer langen Vorbereitung, vielen Formalitäten und großer Anstrengung verbunden. An vieles muss gedacht werden, damit bereits von Beginn an alles reibungslos verläuft.

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#06 Digitalisierung

Schweden ist was Digitalisierung angeht, ein echter Vorreiter.

Unter anderem verfügt Schweden über eine der schnellsten und zuverlässigsten Breitband-Internetverbindungen der Welt.

Die schwedische Regierung setzt stark auf E-Government und digitale Verwaltungsdienste. Bürger können eine Vielzahl von Behördendiensten online erledigen, was den Verwaltungsaufwand reduziert und den Zugang zu staatlichen Leistungen erleichtert.

Auch an Schulen hat digitale Bildung einen hohen Stellenwert. Schulen sind digital gut ausgestattet und ab einem gewissen Alter bekommt jeder Schüler ein Chromebook kostenfrei zur Verfügung gestellt und es ist ganz normal, dass während des Unterrichts mit iPad und Smartboard gearbeitet wird.

Insidertipp:

Schule ist in Schweden kostenfrei. Jeder Schüler bekommt Mittags eine warme Mahlzeit und es werden keine schweren Schulranzen benötigt.

#07 Schwedisch lernen

Auch wenn der Schwede sehr gut Englisch spricht und du mit Englisch sehr gut durch den Alltag kommst, solltest du dich natürlich mit der schwedischen Sprache auseinandersetzen.

Hierfür musst du nicht unbedingt bereits im Vorfeld Schwedisch sprechen. Jeder Einwanderer darf kostenlos am Schwedischkurs für Einwanderer, kurz „SFI“ teilnehmen.

#08 Sprich über das Wetter

In Schweden ist das Wetter ein beliebtes Gesprächsthema, das oft als Eisbrecher dient und zu lebhaften Diskussionen führt. Egal ob du mit Nachbarn plauderst, Kollegen triffst oder zufällig jemanden auf der Straße triffst, das Wetter ist ein Thema, das fast immer zur Sprache kommt.

#09 Der reservierte Schwede

In Schweden sind die Menschen oft etwas reserviert, besonders gegenüber Fremden oder neuen Bekanntschaften. Diese Zurückhaltung kann für Auswanderer anfangs herausfordernd sein, aber es ist wichtig, geduldig zu sein und sich Zeit zu nehmen, um neue Freundschaften aufzubauen.

Die Schweden haben oft einen engen Freundeskreis, den sie seit ihrer Kindheit oder Jugend pflegen. Neue Freundschaften werden normalerweise langsam und organisch entwickelt. Es braucht Zeit, um Vertrauen aufzubauen und sich gegenseitig kennenzulernen.

Um neue Freundschaften in Schweden aufzubauen, ist es hilfreich, sich in lokalen Gemeinschaften zu engagieren und an Aktivitäten teilzunehmen, die deinen Interessen entsprechen. Das kann bedeuten, einem Sportverein beizutreten, an einem Sprachkurs teilzunehmen, an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen oder einfach an lokalen Treffpunkten wie Cafés oder Bibliotheken Zeit zu verbringen.

#10 Gleichberechtigung

In Schweden wird Gleichberechtigung nicht nur propagiert, sondern aktiv gelebt und gefördert. Das Land hat sich als Vorreiter in Sachen Geschlechtergleichstellung einen internationalen Ruf erworben und setzt sich entschieden für die Rechte und Chancengleichheit von Frauen und Männern ein.

#11 Schuhe ausziehen

Das Ausziehen der Schuhe, wenn man zu einem Schweden nach Hause eingeladen wird, ist in der schwedischen Kultur eine weit verbreitete und respektvolle Geste. Es ist eine Tradition, die auf Sauberkeit, Respekt und Gemütlichkeit basiert und zeigt, dass man die Privatsphäre des Gastgebers respektiert.

Wenn man zu einem schwedischen Zuhause eingeladen wird, ist es üblich, beim Betreten des Hauses die Schuhe auszuziehen. Man kann seine Schuhe im Eingangsbereich abstellen oder sogar spezielle Schuhregale oder Schuhmatten vorfinden, um die Schuhe ordentlich zu platzieren.

In den öffentlichen Einrichtungen gibt es blaue Überzieher aus Kunststoff, den sogenannten „skorskydd“ (Schuhschutz). Diesen kann man über seine Straßenschuhe ziehen und am Ende im entsprechenden Behälter entsorgen.

#12 Buttermesser

Es gibt in Schweden tatsächlich eigene Buttermesser. Die sehen ein bisschen aus wie eine Spachtel und sind aus Kunststoff oder Holz und werden beim Essen in die Streichbutter gesteckt. So kann jeder sein Knäckebrot oder Brot mit dem Buttermesser bestreichen.

#13 Kuchen und Torte anschneiden einmal anders

In Schweden gibt es eine interessante Tradition, wenn es darum geht, Kuchen oder Torte zu teilen, die sich von den üblichen Methoden in anderen Ländern unterscheidet.

Statt wie in Deutschland und Österreich üblich, den Kuchen oder die Torte in gleichmäßige Stücke zu teilen und so fix fertig auf den Tisch zu stellen, wird die Torte in Schweden im Ganzen auf den Tisch gestellt. Dazu wird meistens ein Tortenheber dazugelegt. Nun kann sich jeder selbst ein Stückchen Torte abschneiden.

#14 Jantelagen

Jantelagen ist ein kulturelles Konzept, das in den skandinavischen Ländern, insbesondere in Schweden, verbreitet ist. Es geht im Wesentlichen darum, dass niemand sich zu sehr von der Masse abheben oder übermäßig herausragen sollte. Der Begriff leitet sich von „Jante“ ab, einem fiktiven Ort in Dänemark.

Die Prinzipien der Jantelagen betonen eine Art kollektive Bescheidenheit und soziale Gleichheit. Man soll sich nicht über andere erheben oder sich als besser oder wichtiger betrachten. Eine normale und gemäßigte Lebensweise, die darauf abzielt, nicht zu sehr aufzufallen oder anzugeben, wird oft als ideal angesehen.

In der Praxis zeigt sich dies in verschiedenen Bereichen des Lebens, sei es im Arbeitsumfeld, in sozialen Interaktionen oder im öffentlichen Leben. Menschen werden ermutigt, sich anzupassen und nicht zu sehr aus der Masse herauszustechen. Dies kann dazu führen, dass individuelle Leistungen möglicherweise nicht so stark betont werden wie in anderen Kulturen, und dass die Gruppenharmonie und Zusammengehörigkeit vorherrschen.

#15 Fika

Fika ist ein wichtiger Bestandteil der schwedischen Kultur und bezeichnet eine traditionelle Kaffeepause, die oft von Gebäck begleitet wird. Es ist mehr als nur eine einfache Kaffeepause; Fika ist ein soziales Ritual, das Zeit für Entspannung, soziale Interaktion und Gemeinschaft bietet.

Typischerweise findet Fika zweimal am Tag statt, einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag. Die Schweden nehmen sich bewusst Zeit für diese Pausen, um sich vom Arbeitsstress zu erholen, sich mit Kollegen, Freunden oder Familienmitgliedern zu treffen und einfach eine Auszeit zu genießen. Dabei geht es nicht nur um den Konsum von Kaffee und Gebäck, sondern vor allem um das Zusammensein und den Austausch.

#16 Der Sozialstaat Schweden

Der schwedische Sozialstaat ist international bekannt für seine umfassenden sozialen Sicherheitsnetze und seine Bemühungen, Gleichheit und Wohlfahrt für alle Bürger zu gewährleisten. Das System basiert auf dem Prinzip der sozialen Gerechtigkeit und zielt darauf ab, die Bedürfnisse aller Bürger zu erfüllen, unabhängig von ihrem Einkommen, ihrer Herkunft oder ihrem sozialen Status.

Zu den Kernkomponenten des schwedischen Sozialstaats gehören universelle Gesundheitsversorgung, Bildung, Altersvorsorge, Arbeitslosenunterstützung und Sozialhilfe. Das Gesundheitssystem bietet allen Bürgern Zugang zu hochwertigen medizinischen Leistungen, die durch Steuergelder finanziert werden. Man zahlt lediglich einen quartalsmässigen Beitrag von ca. 25.- Euro, je nach Region. Zudem muss erwähnt werden, dass man oft sehr lange auf gewisse Behandlungen wartet.

Die Bildung ist ebenfalls kostenlos und umfasst eine qualitativ hochwertige Grundschulbildung sowie die Möglichkeit für jeden Bürger, Hochschulbildung zu erhalten.

Die Altersvorsorge in Schweden basiert auf einem solidarischen System, das sicherstellt, dass ältere Menschen im Ruhestand eine angemessene finanzielle Unterstützung erhalten. Arbeitslosenunterstützung und Sozialhilfe werden angeboten, um sicherzustellen, dass diejenigen, die vorübergehend oder dauerhaft nicht arbeiten können, ein ausreichendes Einkommen haben, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

#17 Dunkelheit und die Länge des Winters

Die ersten Jahre in Schweden sind nicht wirklich schlimm, was die Dunkelheit und die langen Winter angeht. Die anfängliche Neuheit und Aufregung über das Leben in einem neuen Land tragen dazu bei, dass man sich weniger auf die dunklen Wintertage konzentriert. Die Entdeckung neuer Orte, Menschen und Erfahrungen hellt die Stimmung auf.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Dunkelheit und die Länge des Winters doch an einem zerrt und der Winter eine große Herausforderung darstellt. Je nördlicher man sich in Schweden niederlässt, umso länger dunkel und Winter ist es natürlich.

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Lifestyle Schweden Slow living

Slow living in Schweden – Was mich die dunkle Jahreszeit in Schweden lehrt

Februar 4, 2024
Schweden

In Schweden, wo die Jahreszeiten sich deutlich voneinander abgrenzen und die dunkle Jahreszeit eine besondere Herausforderung darstellt, findet sich eine Lebensweise, die in ihrer Ruhe und Gelassenheit oft bewundert wird: das Slow Living. Inmitten der langen Wintermonate, in denen die Tage kurz und die Nächte lang sind, offenbart sich eine Lebensphilosophie, die das Tempo des modernen Lebens hinterfragt und stattdessen auf Achtsamkeit, Verbundenheit mit der Natur und dem bewussten Erleben des Augenblicks setzt.

Die dunkle Jahreszeit in Schweden ist geprägt von kurzen Tagen und langen Nächten. Die Sonne macht sich rar, und die Temperaturen fallen oft weit unter den Gefrierpunkt. Der schwedische Winter steht im krassen Gegenteil zum schwedischen Sommer und doch scheinen die Menschen trotz der äußeren Umstände eine innere Ruhe und Gelassenheit zu bewahren, die faszinierend ist. Diese Gelassenheit spiegelt sich in ihrem Lebensstil wider, der geprägt ist von Langsamkeit, Achtsamkeit und dem bewussten Genießen des Augenblicks.

Über die Jahre habe ich viel von den Schweden über das Slow Living gelernt und unsere Lebensweise der Menschen hier im Norden angepasst. Die dunkle Jahreszeit in Schweden hat mir zahlreiche Lektionen vermittelt, die ich in meinem eigenen Leben schätze und anwende. Hier sind einige der Erkenntnisse und Lehren, die ich während meiner Zeit in Schweden in der dunklen Jahreszeit gesammelt habe:

#01 Verbundenheit mit der Natur

Die Schweden haben eine tiefe Verbundenheit mit ihrer natürlichen Umgebung. Selbst in den dunkelsten Wintermonaten zieht es sie nach draußen, um die frische Luft zu genießen und die Schönheit der Natur zu erleben. Diese enge Bindung zur Natur geht weit über ein bloßes Freizeitvergnügen hinaus; sie ist ein integraler Bestandteil des schwedischen Lebensstils und spielt eine bedeutende Rolle für das psychische und physische Wohlbefinden der Menschen.

Inmitten der eisigen Winterlandschaften und der kürzer werdenden Tage machen sich die Schweden trotzdem auf den Weg ins Freie. Ob zum Spazierengehen, Skifahren oder einfach nur zum Betrachten der verschneiten Wälder – die Natur bietet eine Fülle an Möglichkeiten, um dem Alltag zu entfliehen und neue Energie zu tanken. Dabei spielt das Wetter keine Rolle; Regen, Schnee oder klirrende Kälte können die Schweden nicht davon abhalten, nach draußen zu gehen. Diese Entschlossenheit, sich der Natur zu stellen, ist beeindruckend und zeigt die tiefe Verwurzelung der Schweden in ihrer Umgebung.

Die positiven Auswirkungen dieser Naturverbundenheit sind vielfältig. Zahlreiche Studien belegen, dass Zeit in der Natur verbringen Stress reduzieren, die Stimmung verbessern und das allgemeine Wohlbefinden steigern kann. Die frische Luft und das natürliche Licht wirken sich positiv auf den Körper aus und helfen, den Geist zu klären. Selbst an trüben Wintertagen kann ein Spaziergang im Freien wahre Wunder bewirken und die dunkle Stimmung vertreiben.

Natürlich ist es nicht immer leicht, sich trotz widriger Wetterbedingungen nach draußen zu begeben. Der innere Schweinehund meldet sich oft lautstark zu Wort und versucht, Ausreden zu finden, um lieber zu Hause zu bleiben. Doch auch ich habe gelernt, diesen inneren Widerstand zu überwinden und mich selbst in Bewegung zu setzen. Denn ich weiß, dass der Aufenthalt in der Natur eine Investition in meine Gesundheit und mein Wohlbefinden ist, die sich langfristig auszahlt.

Ein Spaziergang in der Natur kann mehr sein als nur körperliche Bewegung. Es ist eine Gelegenheit, sich zu entspannen, den Stress des Alltags loszulassen und sich mit der Welt um einen herum zu verbinden. Die Stille des Waldes, das Rauschen des Windes oder das Knirschen des Schnees unter den Füßen können zu meditativen Erfahrungen werden, die den Geist beruhigen und neue Perspektiven eröffnen.

In einer Zeit, in der viele Menschen von einem hektischen Lebensstil geprägt sind und sich oft von der Natur entfremdet fühlen, können wir viel von der schwedischen Lebensweise lernen. Die tägliche Auszeit im Freien mag anfangs eine Herausforderung sein, aber die positiven Auswirkungen auf Körper und Geist sind es wert. Lasst uns also den inneren Schweinehund überwinden und uns der Natur öffnen, um das Wohlbefinden zu steigern und die Schönheit der Welt um uns herum zu erleben.

#02 Die Bedeutung von Licht und Dunkelheit

In den dunklen Wintermonaten gewinnt das Licht eine besondere Bedeutung, besonders hier in Schweden, wo die Tage im Winter kurz sind und die Sonnenstunden rar gesät sind. Ich habe gelernt, die wenigen Momente des Tageslichts zu schätzen und sie als Gelegenheit zu nutzen, um Energie zu tanken und mich aufzuladen. Gleichzeitig akzeptiere ich auch die Dunkelheit als unausweichlichen Teil des Lebens und verstehen sie als Chance, zur Ruhe zu kommen und mich zu besinnen.

Das Licht in all seinen Formen spielt eine elementare Rolle während der dunklen Jahreszeit in Schweden. Ob es das sanfte Flackern eines Kamins ist, das warme Leuchten von Kerzen oder die strahlende Helligkeit von Lampen und Lichterketten – jede Lichtquelle trägt dazu bei, die düsteren Tage aufzuhellen und eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Selbst an den kürzesten Tagen des Jahres lassen sich die Schweden nicht von der Dunkelheit überwältigen; im Gegenteil, sie zelebrieren das Licht in all seinen Facetten.

Der Kamin ist ein zentraler Ort im schwedischen Zuhause während der Wintermonate. Sein flackerndes Feuer spendet nicht nur Wärme, sondern auch ein beruhigendes Licht, das die Gemütlichkeit des Raumes verstärkt. Kerzen und Lichter sind ebenfalls unverzichtbare Begleiter in dieser Zeit. Sie werden in jedem Fenster platziert, um ein warmes Willkommen zu signalisieren und die Dunkelheit draußen zu halten. Diese Tradition des Kerzenanzündens schafft eine einladende Atmosphäre und verleiht den winterlichen Abenden eine besondere Magie.

Die Schweden verstehen, dass Licht nicht nur eine physische, sondern auch eine emotionale Wirkung hat. Es beeinflusst unsere Stimmung und kann sogar Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Während der dunklen Wintermonate ist es daher besonders wichtig, für ausreichend Licht zu sorgen, sei es durch natürliche Quellen wie Sonnenlicht oder künstliche Beleuchtung. Viele Schweden nutzen auch spezielle Lichttherapien, um den Winterblues zu bekämpfen und ihre Stimmung zu verbessern.

Darüber hinaus ist das Licht in der dunklen Jahreszeit ein Symbol der Hoffnung und des Zusammenhalts. Es erinnert uns daran, dass selbst in den dunkelsten Zeiten des Jahres ein Licht am Ende des Tunnels scheint. Indem wir gemeinsam das Licht feiern und teilen, stärken wir unsere Verbundenheit und geben uns gegenseitig Trost und Unterstützung.

Insgesamt zeigt die Art und Weise, wie die Schweden das Licht während der dunklen Wintermonate zelebrieren, dass es nicht nur eine Frage der Helligkeit, sondern auch der Einstellung ist. Indem sie die Dunkelheit akzeptieren und das Licht in all seinen Formen willkommen heißen, finden sie Trost und Geborgenheit in einer Zeit, die für viele als düster und bedrückend empfunden wird.

#03 Routinen und Rituale

Routinen und Rituale sind eine Quelle des Glücks und der Geborgenheit, insbesondere wenn die Tage kürzer werden und die Nächte länger sind. Gerade in dieser Zeit schätze ich die Bedeutung und den Wert unserer täglichen Rituale umso mehr. Sie sind wie ein Anker in turbulenten Zeiten, ein fester Bestandteil unseres Alltags, der uns Halt gibt und uns das Gefühl von Sicherheit vermittelt.

Besonders die gemeinsame Zeit als Familie während der dunklen Wintermonate ist für mich von unschätzbarem Wert. Es sind die kleinen Momente des Zusammenseins, die unseren Alltag so besonders machen. Ob wir gemeinsam basteln, backen oder einfach nur beisammen sitzen und Weihnachtslieder hören – diese gemeinsamen Rituale schaffen Erinnerungen, die ein Leben lang halten.

Das gemeinsame Basteln und Malen ist nicht nur eine kreative Beschäftigung, sondern auch eine Möglichkeit, uns als Familie enger zu verbinden. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Augen unserer Kinder strahlen, wenn sie stolz ihre Kunstwerke präsentieren und wir gemeinsam darüber lachen und uns freuen können. Diese Momente sind es, die das Familienleben so kostbar machen und uns zeigen, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Auch das Backen gehört zu unseren liebsten Familienritualen in der Vorweihnachtszeit. Gemeinsam den Teig kneten, Plätzchen ausstechen und dann den verlockenden Duft frisch gebackener Leckereien im ganzen Haus verbreiten – das sind wahre Glücksmomente, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest steigern.

Neben den kreativen Aktivitäten genießen wir es auch, einfach nur zusammen zu sein und die Ruhe der winterlichen Abende zu genießen. Mit einer Tasse heißer Schokolade oder einem warmen Tee kuscheln wir uns auf das Sofa, um gemeinsam Geschichten zu erzählen oder einfach nur die Stille zu genießen. Diese bewussten Momente der Entschleunigung sind Balsam für die Seele und helfen uns, den stressigen Alltag hinter uns zu lassen.

Für mich sind diese täglichen Rituale und Routinen der Höhepunkt des Tages. Sie geben mir nicht nur das Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit, sondern erinnern mich auch daran, was im Leben wirklich zählt: die Liebe und Verbundenheit zu unseren Liebsten. In einer Zeit, die von Hektik und Stress geprägt ist, sind diese kleinen Glücksmomente wie ein Lichtblick am dunklen Horizont und geben mir die Kraft, jeden Tag aufs Neue zu genießen.

#04 Zimt

Der Duft von Zimt ist einfach unwiderstehlich. Es gibt kaum etwas, das so beruhigend wirkt und so viel Gemütlichkeit transportiert wie der warme, würzige Geruch von Zimt. Gerade in der dunklen Jahreszeit, wenn die Tage kurz sind und die Nächte lang, ist Zimt ein wahrer Seelentröster und ein Symbol für die wohlige Wärme des Winters. Besonders in der Vorweihnachtszeit ist Zimt aus keiner Küche wegzudenken.

Doch nicht nur sein köstlicher Geschmack macht Zimt so beliebt, sondern auch seine gesundheitlichen Vorteile. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Zimt eine positive Wirkung auf unsere Stimmung haben kann. Sein angenehmer Duft wirkt beruhigend und stressabbauend, was besonders in der hektischen Vorweihnachtszeit von großem Nutzen sein kann. Darüber hinaus wird Zimt nachgesagt, die Konzentration zu verbessern und die geistige Leistungsfähigkeit zu steigern. Kein Wunder also, dass Zimt nicht nur in der Küche, sondern auch in der Aromatherapie weit verbreitet ist.

Die Vielseitigkeit von Zimt macht ihn zu einem beliebten Gewürz in der Küche. Ob in Form von Zimtschnecken, Zimtkeksen, Zimtwaffeln oder Zimtkuchen – die Möglichkeiten, Zimt zu genießen, sind schier endlos. Sein einzigartiges Aroma verleiht süßen Gebäcken eine besondere Note und macht sie zu wahren Gaumenfreuden. Doch auch in herzhaften Gerichten wie Currys oder Eintöpfen sorgt Zimt für eine angenehme Geschmacksnuance und verleiht den Gerichten eine raffinierte Note.

Neben seiner Verwendung in der Küche erfreut sich Zimt auch als Duftkerze großer Beliebtheit. Das warme, würzige Aroma verbreitet eine behagliche Atmosphäre und schafft eine gemütliche Stimmung, die zum Entspannen und Wohlfühlen einlädt. Besonders in der kalten Jahreszeit, wenn wir uns gerne in unsere eigenen vier Wände zurückziehen, sind Zimtkerzen eine willkommene Ergänzung, um das Zuhause in eine wohlige Oase der Gemütlichkeit zu verwandeln.

Insgesamt ist Zimt ein Gewürz, das nicht nur köstlich schmeckt und viele positive Effekte auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden hat. Es macht die dunklen Tage im Norden auch etwas heller. 

#05 Die Kunst der Entschleunigung

Kaum vorstellbar, aber gerade in der dunklen Jahreszeit wird das Leben in Schweden nochmals langsamer und entschleunigter, und das ganz ohne schlechtes Gewissen. Während die Tage kürzer werden und die Nächte länger, scheint sich das Tempo des Lebens noch mehr zu verlangsamen, und die Menschen nehmen sich bewusst Zeit für die kleinen Freuden des Alltags.

In der dunklen Jahreszeit wird das Bedürfnis nach Gemütlichkeit und Geborgenheit besonders stark spürbar. Statt sich von der Hektik des Alltags überwältigen zu lassen, nehmen wir uns in Schweden noch mehr Zeit für die kleinen Dinge im Leben. Wir genießen es, in aller Ruhe eine heiße Tasse Kaffee zu trinken, ein gutes Buch zu lesen oder einfach nur dem Knistern des Kamins zu lauschen. Diese bewussten Pausen im Alltag sind wie kleine Inseln der Entspannung, die uns helfen, den Stress abzubauen und neue Energie zu tanken.

Entschleunigung ist in Schweden kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, besonders in der dunklen Jahreszeit. Statt sich von einem Termin zum nächsten zu hetzen, leben wir im Einklang mit unserem eigenen Tempo und genießen die Ruhe und Stille um uns herum. Wir nehmen uns Zeit für Spaziergänge im Wald, für Gespräche mit Freunden oder für gemeinsame Abende mit der Familie. Diese bewusste Zeitgestaltung hilft uns, uns wieder auf das Wesentliche zu besinnen und die kleinen Momente des Glücks zu schätzen.

In Schweden gibt es eine alte Tradition, die sich „Fika“ nennt und die besonders in der dunklen Jahreszeit hoch geschätzt wird. Fika ist mehr als nur eine Kaffeepause; es ist ein Moment der Entschleunigung und des Genusses, bei dem man sich Zeit nimmt, um bei einer Tasse Kaffee oder Tee zusammenzusitzen und einfach das Hier und Jetzt zu genießen. Auch das gemeinsame Essen hat in der dunklen Jahreszeit einen ganz besonderen Stellenwert. Wir nehmen uns Zeit für ausgiebige Mahlzeiten mit unseren Liebsten und genießen es, gemeinsam zu kochen und zu essen.

Die dunkle Jahreszeit ist in Schweden eine Zeit der Besinnung und der inneren Einkehr. Statt sich vom Trübsinn der dunklen Tage überwältigen zu lassen, sehen wir sie als Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen und uns auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist im Leben: Familie, Freunde und die kleinen Freuden des Alltags. In einer Welt, die immer schneller und hektischer wird, sind diese Momente der Entschleunigung kostbar und wertvoll und helfen uns, wieder zu uns selbst zu finden.

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Leben in Schweden Schweden

Leben in Schweden – Unterschiede zu Deutschland

Januar 27, 2024
Schweden

Immer wieder werde ich mit der Frage konfrontiert, was für mich den größten Unterschied zwischen einem Leben in Schweden und einem Leben in Deutschland ausmacht. Es ist eine Frage, die viele Facetten des täglichen Lebens und der kulturellen Unterschiede berührt. Da ich nun sowohl in Deutschland als auch in Schweden viele Jahre gelebt habe bzw. noch lebe, habe ich meine Top 5 der größten Unterschiede zusammengestellt. 

#01 Der freie und verfügbare Raum

Die Weite und Verfügbarkeit des Raumes sind für mich einer der markantesten Unterschiede zwischen einem Leben in Schweden im Vergleich zu Deutschland oder auch Österreich. Hier in Schweden erlebe ich eine Art Freiheit, die ich in den dichter besiedelten Regionen Deutschlands oder Österreichs nicht in gleichem Maße verspüre. Die Bevölkerungsdichte ist in Schweden natürlich deutlich geringer, was sich in einer großzügigeren Verteilung des Raumes manifestiert, jedoch liegt es nicht nur an weniger Einwohnern.

Das Jedermannsrecht ⭢ spielt hier auch eine entscheidende Rolle. Es ermöglicht mir, ungehinderten Zugang zu unberührter Natur zu haben und eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten auszuüben, sei es Wandern, Angeln, Baden, Schwimmen oder mit dem Kajak und Boot unterwegs zu sein. Natürlich gibt es dabei einige Regeln zu beachten, aber im Großen und Ganzen kann ich mich in Schweden unglaublich frei bewegen. Was kein Vergleich zu Deutschland ist.


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#02 Die Stille

In Schweden gibt es sie noch. Diese durchdringende Stille, in der man wirklich absolut nichts hört. Es ist eine Stille, die nicht nur das Fehlen von Geräuschen bedeutet, sondern eine tiefe Ruhe und Gelassenheit mit sich bringt. Man hört keinen Verkehrslärm. Es ist eine Stille, die Raum für Reflexion und Kontemplation schafft, eine Stille, die einem erlaubt, die eigenen Gedanken klarer zu hören.

In dieser Stille kann man die Natur in ihrer reinsten Form erleben, das leise Rascheln der Blätter im Wind, das Zirpen der Grillen oder das gelegentliche Rufen eines Vogels. Es ist eine Stille, die einen mit der Natur und sich selbst in Einklang bringt, eine Erfahrung, die immer seltener wird in unserer modernen Welt.

Für mich ist diese Stille einer der wertvollsten Schätze Schwedens ohne die ich komplett aus dem Gleichgewicht bin.

#03 Die Langsamkeit

Ja, die Uhren ticken in Schweden anders. Es ist einfach tatsächlich so. Das merke ich spätestens bei einem Besuch in der alten Heimat, wo mir meistens alles viel zu schnell ist und mich komplett stresst und meine Welt durcheinander wirbelt. Und natürlich ist diese Langsamkeit im Leben nicht immer nur positiv. Es gibt Momente, in denen ich mich nach der Schnelligkeit und Effizienz zurücksehne, die ich aus Deutschland gewohnt bin. Denn auf einen Handwerker oder einen speziellen Arzttermin wartet man einfach mal etwas länger.

Doch trotz dieser kleinen Unannehmlichkeiten schätze ich die gelassene Haltung der Schweden zum Zeitmanagement. Es scheint, als würden sie sich mehr Zeit nehmen, um das Leben zu genießen und die kleinen Freuden des Alltags zu schätzen. Es ist eine Einstellung, die mich immer wieder dazu ermutigt, innezuhalten und den Moment zu leben, anstatt mich von der Hektik des Alltags überwältigen zu lassen.

In Schweden habe ich gelernt, dass es manchmal gut tut, dem Tempo der Welt um mich herum zu entfliehen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Denn am Ende ist es nicht die Geschwindigkeit, mit der wir durchs Leben eilen, sondern die Qualität der Erfahrungen, die wir dabei machen, die wirklich zählt.

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Ein Beitrag geteilt von Eva Mae Ritter ↟ Leben in Schweden | Reisen (@nordaway)

#04 Die Familienfreundlichkeit

Laut einer bedeutenden UNICEF-Studie zur Familienpolitik aus dem Jahr 2019 steht Schweden an der Spitze. In Schweden wird die Familie an erster Stelle gesetzt, und es ist ganz normal, dass sowohl Väter als auch Mütter bezahlte Elternzeit nehmen. Diese fortschrittliche Haltung trägt dazu bei, dass die Work-Life-Balance in Schweden ausgeglichen und äußerst flexibel ist.

Die schwedische Gesellschaft hat erkannt, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie von entscheidender Bedeutung ist, um das Wohlergehen von Eltern und Kindern zu fördern. Dank eines gut entwickelten und erschwinglichen Kinderbetreuungssystems können Eltern ihre beruflichen Verpflichtungen erfüllen, ohne dabei auf die Bedürfnisse ihrer Kinder zu verzichten.

Die Tatsache, dass beide Elternteile die Möglichkeit haben, Elternzeit zu nehmen, trägt nicht nur dazu bei, die Verantwortung für die Kindererziehung gerecht zu verteilen, sondern stärkt auch die Bindung zwischen Eltern und Kindern. Darüber hinaus fördert es die Gleichstellung der Geschlechter und ermöglicht es Frauen, sich beruflich zu entfalten, ohne dabei auf die Familie verzichten zu müssen.

#05 Friluftsliv und Naturverbundenheit

Die Schweden haben eine tiefe Verbundenheit zur Natur, und das spiegelt sich in vielen Aspekten des täglichen Lebens wider. Die Natur ist nicht nur ein Ort, den man besucht, sondern ein wesentlicher Bestandteil des schwedischen Lebensstils.

Diese Verbundenheit zur Natur prägt das Denken und Handeln der Schweden in vielerlei Hinsicht. Es ist keine Seltenheit, dass Familien regelmäßig Zeit in der Natur verbringen, sei es beim Wandern, Angeln, Skifahren oder einfach nur beim Beobachten von Tieren. Auch in der Erziehung der Kinder spielt die Natur eine wichtige Rolle, da sie als ein Ort der Entdeckung und des Lernens betrachtet wird.

Darüber hinaus hat die schwedische Gesellschaft eine starke Umweltbewegung hervorgebracht, die sich für den Schutz der Natur und die Nachhaltigkeit einsetzt. Viele Schweden engagieren sich aktiv für Umweltschutzprojekte, sei es durch Müllsammelaktionen, den Einsatz erneuerbarer Energien oder die Förderung umweltfreundlicher Transportmittel wie Fahrräder und Elektroautos.

In Schweden ist die Natur mehr als nur ein landschaftliches Merkmal – sie ist ein integraler Bestandteil der Identität und des Lebensgefühls. Diese tiefe Verbundenheit zur Natur prägt nicht nur das Verhalten der Schweden, sondern auch ihre Einstellung zur Umwelt und zur Zukunft unseres Planeten und das bewundere ich sehr.

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Bräuche + Traditionen Leben in Schweden Schweden

Mittsommer in Schweden | Das Fest von Sommer und Licht

Juni 24, 2023
Schweden

Mittsommer ist eines der wichtigsten Feste in Schweden und wird jedes Jahr am Wochenende um den 24. Juni herum gefeiert. Es ist ein traditionelles Fest, das den Beginn des Sommers und die längste Tageszeit des Jahres, die sogenannte Sommersonnenwende, markiert.

Während des Mittsommerfestes kommen die Menschen in ganz Schweden zusammen, um die helle Nacht, die sogenannten „Weißen Nächte“ zu feiern. Die „Weißen Nächte“ sind ein charakteristisches Merkmal des Mittsommerfestes in Schweden. Aufgrund der geografischen Lage Schwedens nahe dem Polarkreis gibt es in den Sommermonaten lange Stunden des Tageslichts, und die Sonne geht oft gar nicht oder nur für kurze Zeit unter. Dies schafft eine einzigartige Atmosphäre, in der die Menschen das helle Licht und die magische Stimmung der Nacht genießen können.

Das Mittsommerfest ist eine besondere Zeit, um die Natur und den schwedischen Sommer in all seiner Pracht zu feiern. Es ist eine Gelegenheit, die positive Energie des Sommers zu erleben, das Leben zu genießen und wertvolle Momente mit Familie und Freunden zu teilen.


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Mittsommer-Traditionen – Blumenkränze, Midsommarstång und Schnaps

Ein zentrales Element des Mittsommerfestes in Schweden ist die sogenannte „Midsommarstång“ (die Mittsommer-Stange) genannt. Es handelt sich um einen mit Blumen und Birkenzweigen geschmückten Mast, wie eine Art Maibaum, um den die Menschen tanzen und singen. Sobald die Midsommarstång aufgestellt ist, versammeln sich die Menschen um sie herum, halten sich an den Händen und tanzen fröhlich im Kreis um den Mast. Traditionelle Tänze und Lieder werden gesungen, während sich die Gruppe im Rhythmus der Musik um den Mast bewegt. 

Da viele Schweden im engsten Familien- und Freundeskreis feiern, stellen sie sich auch eine kleine Miniatur Midsommarstång in den Garten, um die getanzt und gesungen wird.

An Mittsommer tragen viele Schweden einen selbstgemachten Blumenkranz im Haar. Die Blumenkränze symbolisieren den Sommer und die Fülle der schwedischen Natur.  Typische Mittsommer-Blumen sind Margeriten, Kleeblüten, Kornblumen und alles, was man eben so am Wegesrand finden kann. Die Auswahl der Blumen kann je nach persönlichem Geschmack und regionalen Traditionen variieren.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Mittsommerfestes ist das Essen. Die Schweden genießen traditionelle Gerichte wie eingelegten Hering, frischen Lachs, neue Kartoffeln, Sauerrahm und frische Erdbeeren.

Zudem darf bei keinem Essensgang das volle Schnapsglas fehlen. Ein beliebter Schnaps, ist der sogenannte „Aquavit“. Aquavit ist ein hochprozentiger Schnaps, der aus Kartoffeln oder Getreide hergestellt und mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen aromatisiert wird. Er wird normalerweise in kleinen Gläsern serviert und wird pur und in Begleitung des stimmungsvollen Trinklieds „Helan gå“ zu den festlichen Speisen heruntergekippt.


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Mystische und magische Mittsommernacht

Die Mittsommernacht ist seit jeher voller Magie und Mysterien. In der schwedischen Folklore wurde angenommen, dass in der hellsten Nacht des Jahres die Grenze zwischen der menschlichen Welt und dem übernatürlichen verschwimmt. Deshalb war in der Mittsommernacht die Natur voller geheimnisvoller Kräfte und übernatürlicher Wesen. Ein bis heute sehr schön erhaltener schwedischer Brauch besagt, wenn junge, unverheiratete Frauen sieben ( an manchen Orten neun ) unterschiedliche Wildblumen unter das Kopfkissen legen, träumen sie in der Mittsommernacht von ihrem zukünftigen Liebsten.

Die Blumen mussten von den jungen Frauen schweigend gepflückt werden, damit die Magie nicht unterbrochen wurde.

 

Wir feiern Den Sommer, das Licht, die Wärme und das Leben

Ich liebe diese schwedischen Traditionen und Bräuche sehr. Auch wenn mir von meiner Kindheit Sonnenwendfeuer sehr bekannt sind, liebe ich den Einbezug der Natur hier in Schweden. Gerade durch den Einbezug der Natur in die Traditionen ermöglicht es einem, eine engere Verbindung zur Umwelt herzustellen und die Schönheit der Natur zu würdigen. 

Und auch wenn bei uns die Wildblumen nicht unters Kopfkissen kommen, finden sie trotzdem einen kleinen Ehrenplatz auf dem Esstisch und werden als Blumenkränze fürs Haar gebunden. 

Denn an Mittsommer feiern wir hier in Schweden den Sommer, das Licht, die Wärme und das Leben.

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Lifestyle Slow living

Achtsam durch den Frühling | 7 naturnahe und naturverbundene Ideen

März 7, 2022
Schweden

Wenn nach einem kalten, nicht enden wollenden Winter die Tage wieder merklich länger werden, die ersten Pflanzen sprießen, die Vögel um die Wette zwitschern und die Kraniche und Gänse aus dem Süden ihren Weg wieder in den Norden finden, dann ist es endlich wieder so weit. Der Frühling ist da ! Dieses Gefühl der ersten richtigen Frühlingstage ist einfach in jedem Jahr aufs neue unbeschreiblich und Leben pur. Gerade hier im Norden ist die Sehnsucht nach Wärme und Helligkeit groß. Deshalb wird der Frühling in Schweden mit jeder Faser deines Körpers wahrgenommen und am liebsten jede Sekunde für spätere Momente konserviert. Damit auch du den Frühling intensiv und mit allen Sinnen erleben kannst, findest du hier 5 Ideen, wie du achtsam den Frühling erlebst.

Damit auch du den Frühling intensiv und mit allen Sinnen erleben kannst, findest du hier 7 Ideen, wie du achtsam den Frühling erlebst.

7 Ideen für mehr Achtsamkeit im Frühling

#01 Vogelgezwitscher

Hier in Schweden haben wir das Privileg mitten in der Natur zu leben – umgeben von wilden Wäldern, Wiesen und Seen. Jedes Jahr im Frühling herrschen hier regelrechte Vogelgezwitscher Konzerte. Ich nehme mir gerne Zeit, um richtig zuzuhören. Gerade morgens zu früher Stunde oder kurz vor dem Sonnenuntergang geben sie hier nochmals alles und das Gezwitscher ist zum Teil ohrenbetäubend. Im Frühling kehren auch die Zugvögel wie Wildgänse und Kraniche aus dem Süden wieder Richtung Norden zurück. Ich liebe das laute Trompeten der Kraniche und das lustig klingende Geschnatter von Wildgänsen, dass mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Finde auch du einen Platz in der Natur und hör einmal richtig zu.

#02 Tief durchatmen

Morgens und Abends ist der Duft der Natur am intensivsten. Stell dich rein in das grüne Glück, schließe die Augen und atme einfach mal bewusst ein und aus. Unweigerlich ziehen sich deine Mundwickel nach oben und es breitet sich dieses zufriedene Glücksgefühl in dir aus. Gerade während oder nach einem Regenguss ist ein Spaziergang in der Natur eine außergewöhnliche Sinneserfahrung. Alles ist frisch und die Pflanzen und Bäume riechen noch sehr viel intensiver.

#03 Sonne tanken

Nicht umsonst ist der typische Schwede bereits bei 10 Grad mit Shorts unterwegs und bei den ersten Sonnenstrahlen hauptsächlich draußen zu finden. Es wird fleißig Sonne für den nächsten Winter getankt, der ja bekanntermaßen in ein paar Monaten schon wieder eintrifft. Mach es genauso. Setz dich in die Sonne. Schließe die Augen, genieße die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut und freue dich einfach an dem Moment.

#04 Marmeladenglasmomente schaffen

Mach es wie die Maus Frederick in dem gleichnamigen Kinderbuch Frederick von Leo Lionni ➝ und sammle Sonnenstrahlen, Farben und Wörter ein für die kalten und grauen Wintertage. Meine Kinder lieben Frühlingssafari – die Jagd nach schönen Blumen, Schnecken, Insekten oder sonstigen Schätzen, die es unterwegs zu entdecken gibt. Nimm dir vor, einmal in der Woche etwas mit deinen Kindern zu unternehmen, dass ihr noch nie unternommen habt. Entdeckt neue Orte in der Natur oder macht ein gemeinsames Picknick auf einer Wildblumenwiese.

#05 Immer der Nase nach

Frühling ist die Zeit von wildem Bärlauch und anderen Wildkräutern, die nur darauf warten entdeckt zu werden.  Auch wenn Bärlauch bei den Kindern nicht wirklich gut ankommt, lieben sie ihn zu pflücken. Der Geruch von wildem Bärlauch betört die Sinne und lässt einen für einen Moment alles um einen herum vergessen. 

#06 Der Stille lauschen

Jeder mit Kindern weiß, dass es gar nicht so einfach ist, einfach mal die Stille zu genießen. Wir haben uns deshalb ein kleines Spiel überlegt. Wir versuchen für einige Minuten die Augen zu schließen und in die Stille zu hören. Nach dieser Zeit darf jeder sagen, was er in der Zeit der Stille wahrgenommen hat. Oftmals ist man überrascht, was man wahrnimmt, wenn man einfach mal richtig zuhört. Für uns ist es eine gute Übung auch einfach mal in der Situation innezuhalten und der Stille zu lauschen.

#07 Sehen

 

Wer ist nicht mit dem Kinderspiel Ich sehe was, was du nicht siehst und die Farbe, die ist …  aufgewachsen !? Es ist ein hervorragendes Spiel, um die Aufmerksamkeit der Kinder auf die Natur zu lenken und die Beobachtungsgabe zu fördern. Wir spielen es gerne, wenn wir in der Natur unterwegs sind oder auch einfach mal nur, wenn wir im Garten sitzen.

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Draussen – Zurück zur Natur und zu dir selbst

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Schwedens Jedermannsrecht | Rechte und Pflichten

Oktober 23, 2021
Schweden

Das Jedermannsrecht oder Allemansrätt, wie es auf Schwedisch so schön heißt, ermöglicht es allen – egal ob Einheimische oder Touristen – sich in der Natur aufzuhalten und die Schönheit des Landes zu genießen.

Natürlich sind an dieses Recht auch gewisse Pflichten und Gebote gebunden, die man unbedingt einhalten sollte.

Natur für jedermann

Die Natur bedeutet den Schweden sehr viel. Die Natur in Schweden ist unglaublich schön und einzigartig und der Schwede verbringt gerne sehr viel Zeit im Freien, um diese Schönheit zu genießen.

Das Jedermannsrecht ist ein Gewohnheitsrecht und tief in der schwedischen Seele verwurzelt. Es lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen, der Begriff des Allemansrätt ist jedoch erst nach dem 2. Weltkrieg entstanden und wurde auch erst 1994 ins schwedische Grundgesetz aufgenommen.

Rechte und Pflichten

Das Jedermannsrecht räumt allen Schweden, aber auch ausländischen Besuchern die Freiheit ein, sich in der Natur frei zu bewegen und fast jede Art von Freizeitbeschäftigung im Freien auszuüben – vom Wandern, schwimmen, reiten bis hin zur Nahrungssuche im Wald. Eine der wichtigsten Pflichten ist, dass man mit seiner Anwesenheit in der Natur nichts stört oder zerstört und dass man seinen Abfall auch wieder mit nimmt.

 

Ein Überblick des Wichtigsten

WildCamping

Camping im Freien bzw. Wild Campen in einem Zelt ist in der schwedischen Wildnis dank dem Jedermannsrecht erlaubt, aber auch an gewisse Regeln gebunden.

Wild Campen ist erlaubt, aber nur wenn du den Grundbesitzer nicht störst und nichts zerstörst und es nicht ausdrücklich verboten ist. Übernachten in Nationalparks oder Naturschutzgebieten ist meistens nicht erlaubt und wird mit einem Hinweisschild ausgeschildert. Jedoch gibt es Ausnahmen. Hier solltest du dich einfach vorab informieren.

Zu beachten ist, dass das Wild Campen bzw. das Jedermannsrecht für ein motorisiertes Fahrzeug nicht gilt – Wildcamping mit einem Wohnwagen oder Wohnmobil ist nicht erlaubt. Du findest jedoch ausgewiesene Parkplätze, an denen du für 24 Stunden stehen darfst und natürlich ein großes Angebot an Campingplätzen. Zudem ist das freie Stehen am Straßenrand erlaubt, wenn dadurch niemand gestört oder behindert wird.

Wilde Nahrungssuche

Ein weiterer Vorzug des schwedischen Jedermannsrechts ist das Sammeln von wilden, essbaren Pflanzen im Wald. Ob Pilze, Beeren, Nüsse – für den eigenen Bedarf ist es erlaubt. Jedoch darfst du keine Pflanzen ausgraben.

Wichtig ist natürlich zu wissen, was du in der Natur essen kannst. Zum Thema Essbare Wildpflanzen findest du eine große Auswahl an Lektüre.

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Feuer machen

Ein Lagerfeuer in der wilden Natur ist natürlich etwas ganz Besonderes. Jedoch ist es auch hier sehr wichtig, dass du dich vorab informierst. 

Gerade im Sommer ist es oft sehr trocken und heiß und meistens besteht ein absolutes Feuerverbot. Informiere dich also vorab über ein etwaiges Brandrisiko und ein mögliches Feuerverbot. Ein Feuerverbot heißt, dass du KEIN Feuer anzünden darfst. Informationen über ein regionales Feuerverbot findest du auf der Webseite des schwedischen Meteorologischen Instituts, mit der App ‚Brandrisk Ute‘ oder in jeder Gemeinde.

Wenn Feuer machen möglich ist, musst du hinterher sicherstellen, dass es auch wieder gelöscht ist. Oft findest du gerade an Badeseen fertige Feuerstellen und Grillplätze, die manchmal sogar mit fertigem Feuerholz und Säge ausgestattet sind. Die App ‚Naturkartan‘ ist ein unerlässlicher Begleiter in der Natur und informiert, wo du genau solche Feuerstellen in der Natur findest.


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Påsk | So feiert man Ostern in Schweden

Oktober 6, 2021

Wenn die Tage wieder merklich länger werden, der Schnee allmählich schmilzt und sich die ersten Pflanzenknospen zeigen, ist auch das Osterfest in Schweden nicht mehr weit. Mit der Ankunft des Frühlings wird in Schweden Påsk gefeiert und das unterscheidet sich dann doch etwas vom deutschen und österreichischen Osterfest.

Neben der christlichen Bedeutung hat das Osterfest in Schweden auch eine heidnische. An Ostern fliegen nicht nur die Osterhexen, auch bunte Federn und Pappeier spielen eine große Rolle und natürlich sehr viel Familienzeit. 

Die Geschichte des schwedischen Osterfests

Seit 1844 wird Ostern in Schweden nach dem gregorianischen Kalender gefeiert. Bis in die 70er Jahre war es ein rein religiöser Feiertag. Heute ist Påsk eine Kombination aus christlichen, folkloristischen und altnordischen Bräuchen, die am Gründonnerstag Skärtorsdag beginnen und bis zum Ostermontag Annandag Påsk andauern.

Påskris und bunte Federn

Zum traditionellen schwedischen Osterfest gehört natürlich auch die passende Dekoration. Es werden so wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz üblich natürlich auch gekochte Eier gefärbt und bemalt. Die wiederum bringt in Schweden nicht der Osterhase, sonder der Hahn.

Noch etwas wichtiger als die Eier sind jedoch die roten, gelben und blauen Federn, die an keinem Osterstrauch – üblicherweise Birkenzweige – fehlen dürfen. Früher wurden hierfür Hühnerfedern verwendet. Heute findet man die Federn in jedem Laden zum Kauf.

Die Tradition des Osterstrauchs reicht weit zurück und ist ein fester Bestandteil der schwedischen Osterfeierlichkeiten. Nicht nur in Privathaushalten, sondern auch in öffentlichen Gebäuden und Geschäften werden Ostersträuße mit bunten Federn geschmückt, um die festliche Atmosphäre zu verbreiten und die Ankunft des Frühlings zu zelebrieren.

Von Osterhexen, Lösgodis und Eiern aus Pappe

Am Gründonnerstag verkleiden sich die Kinder mit alten Schürzen und Kopftüchern als niedliche Osterhexen, die man Påskkärring nennt. Sie werden mit roten Wangen, roten Lippen und Sommersprossen geschminkt und ziehen dann – wie zu Halloween – von Tür zu Tür und betteln um Süßigkeiten und verteilen Ostergrüße. Die Legende besagt, dass die Hexen an diesem Tag auf ihren Besen nach Blåkulla – dem schwedischen Blocksberg – fliegen, um dort mit dem Teufel Hexensabbat zu feiern und die Osterfeiertage zu verbringen.

Die Schweden lieben Süßigkeiten, besonders an Ostern. In jedem Supermarkt findest du normalerweise eine eigene Abteilung mit offenen, losen Süßigkeiten Lösgodis wie Schokotaler, Lakritz- und Fruchtgummis, und Toffeebonbons, die man sich selbst in eine Papiertüte schaufeln kann. Zu Ostern findest du überall große bemalte Eier aus Pappe Påskägg, die mit diesen Lösgodis selbst befüllt werden. Zusätzlich kann man kleine Geschenke in die Eier stecken und dann verschenken. Die Eier werden wie auch in Deutschland und Österreich von den Eltern versteckt und von den Kindern gesucht. Den Schoko-Osterhasen suchte man bis vor einigen Jahren vergeblich in Schweden.

Am Karsamstag werden vor allem in Südschweden traditionelle Osterfeuer Påskbrasor entzündet, um die fliegenden Osterhexen und bösen Geister zu vertreiben.


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Auf dem Tisch

In Schweden wird das große Osteressen, im Gegensatz zu Deutschland, am Ostersamstag, auch bekannt als Påskafton, zelebriert. Dabei variieren die Gerichte je nach Region, doch eine gemeinsame Tradition ist ein opulentes Osterbuffet, das üblicherweise viele verschiedene Speisen umfasst. Eine weit verbreitete Praxis ist das Servieren eines traditionellen schwedischen Smörgåsbord zu Ostern, das eine Vielzahl von Spezialitäten bietet.

Das Smörgåsbord ⭢ ist eine Art schwedisches Buffet, das eine breite Auswahl an Gerichten bietet und oft als Festmahl dient. Zu den typischen Osterspezialitäten gehören eingelegter Hering (Sill), verschiedene Arten von Lachs, Köttbullar (schwedische Fleischbällchen), Würstchen, Knäckebrot und schwedischer Käse wie der Västerbottenkäse. Dieses reichhaltige Angebot spiegelt die Vielfalt der schwedischen Küche wider und bietet den Gästen eine große Auswahl an köstlichen Speisen.

Neben den Speisen ist auch das Trinken ein wichtiger Bestandteil des Osterfestes in Schweden. Zu den beliebten Getränken gehört Schnaps, der in kleinen Gläsern serviert wird. Jeder Schluck wird oft von einem typisch schwedischen Trinklied begleitet, was zum festlichen Ambiente beiträgt und die Geselligkeit fördert. Ein weiteres unverzichtbares Getränk bei jedem Osteressen ist der Påskmust. Dieses Ostergetränk ist eine Limonade, die aus Hopfen und Malz hergestellt wird und dem deutschen Malzbier ähnelt. Interessanterweise wird dasselbe Getränk auch zu Weihnachten serviert, jedoch unter dem Namen Julmust.

Das Osteressen in Schweden ist mehr als nur eine Mahlzeit – es ist ein geselliges Ereignis, das Familien und Freunde zusammenbringt, um die Freuden des Frühlings und die traditionellen Speisen zu genießen. Durch die Vielfalt der Gerichte und Getränke sowie die festliche Atmosphäre ist das Osterfest in Schweden ein unvergessliches Erlebnis, das sowohl die kulinarischen als auch die sozialen Aspekte des Landes widerspiegelt.


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Schwedisches Osterfest für dein Zuhause

Möchtest auch du ein traditionelles schwedisches Osterfest feiern ? Das ist ganz einfach. Anbei findest du alles, was für das schwedische Påsk benötigt wird.

• Viele bunte Federn⭢

• Papp-Ostereier zum Befüllen⭢

• Süßigkeiten wie Lakritze, Schokolade, oder Gummibärchen

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Sportlov | Sportferien auf schwedisch

Januar 1, 2021
Schweden

Für die meisten Schweden gibt es ein wichtiges Highlight im Winter, das sogenannte Sportlov. Das sind eine Woche Sportferien, die in Schweden traditionell zwischen Weihnachten und Ostern stattfinden. Also genau zwischen dem dunklen Monat Februar und dem schon etwas helleren Monat März. Eigentlich an sich ja nichts Besonders. Schließlich haben auch in Deutschland oder Österreich die Winterferien einen festen Bestandteil, wenn auch nicht in jedem Bundesland gleich. Das Interessante an Sportlov ist jedoch die Geschichte dahinter, da die Sportferien auch aus einem bestimmten Grund entstanden sind.

Die Geschichte

Wie der Name Sportlov eigentlich schon verrät, sollen die Sportferien den Kindern die Möglichkeit geben, sich aktiv und sportlich zu betätigen und der allgemeinen Volksgesundheit zu dienen. Februar ist in Schweden bekanntlich der Monat mit den meisten Grippeerkrankungen und wird auch gerne als vabruari bezeichnet. Das Wort vabruari ist eine Kombination aus dem Wort vab, welches verwendet wird, wenn ein arbeitender Elternteil daheim bleiben muss, um sich um sein krankes Kind zu kümmern und dem Monat Februari Februar.

Die Tradition der Winterferien begann 1940 während des Zweiten Weltkriegs als Sparmaßnahme. Aufgrund des Krieges kam es zu vielen Rationierungen in Schweden. Unter anderem wollte man die Nutzung von Kohle-Koks, die zum Heizen verwendet wurden, einsparen. So sollten auch die Heizkosten in den Schulen während des kalten Winters reduziert werden. Deshalb nannte man die Ferien in dieser Zeit auch Kokslov. Doch sowohl der Name als auch die Bedeutung der Sportferien haben sich im Laufe der Zeit stark verändert.

Nach dem Krieg entschied man sich dafür, die Winterferien zu behalten, aber den Fokus auf die Gesundheit des Volkes zu verlagern. Seit 1960 gibt es nun den Begriff Sportlov.


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Sportferien heute

Die meisten Familien verbringen die Sportferien traditionell immer noch im eigenen Land und fahren Richtung Norden in die großen Skigebiete wie Åre, Idre Fjäll und Vemdalen. Einige verbinden die Ferien auch mit Städtetrips und fahren in die größeren Städte wie Stockholm und Göteborg, da viele Museen in dieser Zeit kostenlosen Eintritt anbieten. Aber auch Eislaufen und Schlittenfahren steht bei den Familien hoch im Kurs und wird in dieser Woche gerne und viel gemacht.

In den letzten Jahren gibt es auch einen Trend zum Urlaub im Ausland. Immer mehr Familien entscheiden sich dafür, die Sportferien an der Sonne und in der Wärme zu verbringen. Die Sehnsucht nach Sonne und Strand ist nach einem kalten und langen Winter in Schweden groß. Deshalb stehen nun auch Thailand und die Kanarischen Inseln sehr hoch im Kurs.


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