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Leben in Schweden

Leben in Schweden Lifestyle

5 schwedische Weihnachtstraditionen | Ein Fest voller Gemütlichkeit und Lichterglanz

Januar 11, 2025
Schweden

Weihnachten in Schweden ist eine magische Zeit voller Wärme, Lichter und besonderer Momente, die selbst die dunkelsten Wintertage erhellt. Es ist die Jahreszeit, in der Gemütlichkeit und Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen, und die Traditionen spiegeln das skandinavische Hygge-Gefühl perfekt wider.

Bereits Anfang Dezember tauchen schwedische Städte und Dörfer in ein Meer aus Lichtern und Dekorationen ein. Adventskerzen, Sternenlichter in den Fenstern und der Duft von frisch gebackenen Plätzchen verbreiten eine festliche Atmosphäre. Neben den klassischen Weihnachtsbräuchen, die man auch aus anderen Ländern kennt, hat Schweden eine Vielzahl eigener Traditionen, die das Fest einzigartig machen.

In diesem Beitrag möchte ich dir 5 schwedische Weihnachtstraditionen vorstellen, die wir über die Jahre sehr lieben gelernt haben und inzwischen einen festen Bestandteil unserer Weihnachten ist.

#01 Das Lucia Fest – ein Licht in der Dunkelheit

Am 13. Dezember feiern die Schweden Lucia, eines der schönsten und stimmungsvollsten Feste der Adventszeit. Der Lucia-Tag ist nach der heiligen Lucia von Syrakus benannt, die für ihr Licht und ihre Selbstlosigkeit verehrt wird. Das Fest fällt in eine der dunkelsten Zeiten des Jahres und symbolisiert Hoffnung und Licht, das die Dunkelheit durchbricht.

Der Höhepunkt des Lucia-Fests sind die Lucia-Umzüge, bei denen Mädchen in weißen Gewändern auftreten. Die Lucia selbst trägt dabei einen Kranz aus Kerzen auf dem Kopf – heute meist aus Sicherheitsgründen elektrisch, obwohl echte Kerzen immer noch als besonders traditionell gelten. Hinter der Lucia folgen die sogenannten „Tärnor“ (Begleiterinnen) und „Stjärngossar“ (Sternenjungen), die ebenfalls weiße Kleidung tragen und oft silberne oder goldene Details in ihren Kostümen haben.

Die Umzüge werden von traditionellen Lucia-Liedern begleitet, die von den Kindern und Jugendlichen in sanften Tönen vorgetragen werden. Zu den bekanntesten Liedern zählt das „Sankta Lucia“-Lied, das auf eine alte neapolitanische Melodie zurückgeht.

Nach den Aufführungen versammelt man sich oft mit Familie, Freunden oder der Gemeinde, um Glögg (einen gewürzten Glühwein) zu trinken und Lussekatter, das typische Safran-Hefegebäck, zu genießen. Diese goldgelben, leicht süßen Brötchen sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Lucia-Fests und ein wahres Highlight in der Vorweihnachtszeit.

Möchtest du mehr über diesen Tag erfahren ? Dann hüpf doch mal zu meinem Beitrag „Santa Lucia in Schweden | Meine liebste schwedische Weihnachtstradition“ und erfahre mehr über diesen besonderen Brauch.




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#02 Julbord – das schwedische Weihnachtsbuffett

Das Julbord ist eine der traditionsreichsten und köstlichsten Facetten des schwedischen Weihnachtsfests. Der Name bedeutet wörtlich „Weihnachtstisch“ und beschreibt ein Buffet, das mit einer Vielzahl von warmen und kalten Speisen bestückt ist. Es ist nicht nur ein kulinarisches Erlebnis, sondern auch eine Gelegenheit, Zeit mit Familie, Freunden und Kollegen zu verbringen – oft in einer entspannten und festlichen Atmosphäre, denn jeder bringt irgendwas mit und somit bleibt die ganze Arbeit nicht an einer Person hängen.

Das Julbord wird meist in mehreren Gängen genossen, wobei jeder Gang seine eigenen Spezialitäten hat. Den Anfang machen in der Regel kalte Vorspeisen wie eingelegter Hering, geräucherter Lachs und verschiedene Aufschnittsorten. Dazu werden traditionell knuspriges Knäckebrot, Butter und ein Glas Akvavit (ein gewürzter Schnaps) serviert.

Im warmen Teil des Buffets finden sich Gerichte wie „Janssons Frestelse“, ein cremiger Kartoffelauflauf mit Sardellen, schwedische Fleischbällchen („Köttbullar“), kleine Würstchen („Prinskorv“) und der unverzichtbare Weihnachtsschinken („Julskinka“), der mit einer Senfkruste gebacken wird. Auch Grünkohl und Rotkohl, als Beilage zubereitet, dürfen nicht fehlen.

Ein süßer Abschluss gehört natürlich ebenfalls dazu. Klassiker wie „Risgrynsgröt“ (Reisbrei mit Zimt und Zucker) und Pfefferkuchen („Pepparkakor“).

Besonders typisch für das Julbord ist das Getränk Julmust, ein spezieller Malz-Limonaden-Mix, der in Schweden traditionell zu Weihnachten konsumiert wird. Es ist so beliebt, dass es in der Weihnachtszeit sogar die Verkaufszahlen von Cola übertrifft!

Das Julbord ist mehr als nur ein Essen – es ist ein Ausdruck von schwedischer Geselligkeit, Tradition und Genuss. Viele Restaurants und Hotels bieten in der Weihnachtszeit spezielle Julbord-Buffets an, die eine festliche Atmosphäre mit authentischem Essen kombinieren. 

#03 Der Julbock – der Weihnachtsbock

Der Julbock ist eines der ältesten und faszinierendsten Symbole der schwedischen Weihnachtszeit. Ursprünglich stammt die Tradition aus vorchristlicher Zeit und hat ihre Wurzeln in heidnischen Ritualen, in denen der Ziegenbock mit Fruchtbarkeit und der nordischen Gottheit Thor in Verbindung gebracht wurde. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Julbock jedoch zu einem festen Bestandteil des Weihnachtsfests in Schweden.

Die Strohziegen gibt es in unterschiedlichen Größen, von kleinen handgemachten Figuren, die als Weihnachtsdekoration dienen, bis hin zu riesigen Konstruktionen auf öffentlichen Plätzen. Besonders berühmt ist der Julbock in der Stadt Gävle, wo seit 1966 jedes Jahr ein gigantischer Ziegenbock aus Stroh errichtet wird. Dieser Gävlebock steht als Wahrzeichen für die Weihnachtszeit und zieht Besucher aus aller Welt an.

Trotz seiner Popularität hat der Gävlebock jedoch eine turbulente Geschichte: Er ist immer wieder das Ziel von Brandstiftern geworden. In vielen Jahren wurde der Bock noch vor Weihnachten in Flammen gesetzt, was ihm einen beinahe legendären Status verliehen hat. Um dies zu verhindern, setzt die Stadt inzwischen Überwachungskameras, Sicherheitskräfte und manchmal sogar feuerfeste Materialien ein.

Der Julbock hat auch eine symbolische Bedeutung: Er steht für Glück, Fruchtbarkeit und Schutz. Früher bracht der Julbock die Geschenke bevor er vom Weihnachtsmann (Jultomte) abgelöst wurde.

Heute ist der Julbock vor allem ein dekoratives und nostalgisches Symbol, das in den meisten schwedischen Haushalten zu Weihnachten nicht fehlen darf. Ob als Miniatur auf dem Tisch oder als leuchtende Installation im Vorgarten – der Ziegenbock aus Stroh verkörpert eine Tradition, die tief in der schwedischen Kultur verwurzelt ist und die festliche Stimmung zur Weihnachtszeit perfekt ergänzt.


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#04 Weihnachtsgeschenke mit Versen 

Die Tradition, Weihnachtsgeschenke mit kleinen Reimen oder Versen zu überreichen, ist eine der charmantesten Besonderheiten des schwedischen Weihnachtsfests. Diese sogenannten „Rim“ machen das Auspacken der Geschenke zu einem echten Erlebnis, da sie oft humorvoll, kreativ oder sogar rätselhaft gestaltet sind.

Die Idee dahinter ist, den Beschenkten einen Hinweis auf den Inhalt des Geschenks zu geben, ohne dabei zu viel zu verraten. Die Verse reichen von einfachen, liebevollen Reimen bis hin zu cleveren Wortspielen und witzigen Gedichten, die manchmal sogar die Persönlichkeiten oder Vorlieben der Beschenkten aufgreifen.

Das Verfassen der Reime erfordert oft einiges an Kreativität und Fingerspitzengefühl, was die Vorfreude auf das Verschenken erhöht. In vielen Familien ist es sogar Tradition, die Reime gemeinsam zu schreiben oder sich gegenseitig dabei zu helfen.

Die Beschenkten haben dann die Aufgabe, den Hinweis zu entschlüsseln, bevor sie das Geschenk auspacken. Das sorgt nicht nur für Spannung und Spaß, sondern macht den Moment des Schenkens besonders interaktiv.

#05 Kalle Anka und der Weihnachtsabend 

Die Tradition, am 24. Dezember um 15:00 Uhr „Kalle Anka och hans vänner önskar God Jul“ (Donald Duck und seine Freunde wünschen Frohe Weihnachten) im Fernsehen zu schauen, ist für viele Schweden absolut unverzichtbar. Dieses Disney-TV-Special, das bereits seit den 1950er Jahren ausgestrahlt wird, besteht aus einer Sammlung von klassischen Zeichentrickfilmen, darunter Ausschnitte aus „Bambi“, „Cinderella“ und „Schneewittchen“.

Für viele mag es merkwürdig klingen, dass ein Disney-Programm zu einem festen Bestandteil des Weihnachtsfests geworden ist. Doch in Schweden hat diese Tradition eine tiefere Bedeutung. Sie geht auf eine Zeit zurück, in der Fernsehen ein Luxus war und es nur wenige Möglichkeiten gab, Zeichentrickfilme zu sehen. Als 1959 erstmals „From All of Us to All of You“, das amerikanische Original von „Kalle Anka“, im schwedischen Fernsehen lief, wurde es sofort ein riesiger Erfolg. Die Tradition setzte sich fort und wurde in vielen Familien zum jährlichen Ritual.

Auch heute, in einer Zeit von Streaming-Diensten und On-Demand-Fernsehen, bleiben die Einschaltquoten von „Kalle Anka“ beeindruckend hoch. Es ist ein Moment, in dem sich Familien vor dem Fernseher versammeln, unabhängig vom Alter. Für die ältere Generation ist es eine nostalgische Erinnerung, während die jüngeren Familienmitglieder oft mit den Eltern und Großeltern zusammen diesen Klassiker schauen.

Doch nicht jeder kann dieser Tradition etwas abgewinnen. Für manche wirkt es seltsam oder überholt, den Heiligabend durch ein TV-Programm zu unterbrechen. Und auch ich tue mir ehrlichgesagt etwas schwer mit dieser Tradition 😉 Dennoch bleibt „Kalle Anka“ ein kulturelles Phänomen, das tief in der schwedischen Weihnachtskultur verwurzelt ist und den Startschuss für viele andere Feierlichkeiten gibt. 

Schweden hat mit seinen vielfältigen Weihnachtstraditionen eine ganz besondere Art, die Festtage zu feiern. Das schwedische Weihnachten ist geprägt von Wärme, Licht und Gemeinschaft.

Diese Bräuche, die teils jahrhundertealte Wurzeln haben, schaffen eine festliche Atmosphäre, die nicht nur die Dunkelheit des Winters erhellt, sondern auch die Herzen der Menschen berührt. Es ist faszinierend, wie stark Traditionen wie der Julbock, die Geschenk-Reime oder das gemeinschaftliche Schauen von „Kalle Anka“ in den schwedischen Weihnachtsalltag integriert sind und das Fest auf eine charmante, oft humorvolle Weise bereichern.

Für alle, die das Besondere suchen und ein Weihnachten voller Lichter, Genuss und Geschichten erleben möchten, ist Schweden ein wahrer Geheimtipp. Es zeigt, dass Weihnachten nicht nur ein Fest, sondern auch ein Gefühl ist – ein Gefühl von Geborgenheit, Freude und Zusammenhalt, das Menschen jeden Alters verbindet.

Egal, ob du selbst in Schweden Weihnachten feierst oder einfach von den Traditionen inspiriert wirst – eines ist sicher: Der schwedische Weihnachtszauber bleibt unvergessen.

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Santa Lucia in Schweden | Meine liebste schwedische Weihnachtstradition

Dezember 10, 2024
Schweden

Schweden ist bekannt für seine einzigartigen und stimmungsvollen Feste, und eines der schönsten ist zweifellos das Santa-Lucia-Fest. Jedes Jahr am 13. Dezember, inmitten der dunklen Wintertage, feiern die Schweden dieses besondere Lichterfest, das tief in der nordischen Tradition verwurzelt ist. Doch was steckt hinter Santa Lucia, und wie wird dieses Fest gefeiert?

Die Legenden von Santa Lucia

Der Ursprung des Festes liegt in der Geschichte der heiligen Lucia von Syrakus, einer Märtyrerin aus dem 4. Jahrhundert. Sie soll während der Christenverfolgung in Italien heimlich Lebensmittel zu den Verfolgten in den Katakomben gebracht haben. Um ihre Hände freizuhaben, trug sie einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf. Diese Geschichte gelangte über Handelskontakte nach Skandinavien und verband sich dort mit heidnischen Lichtbräuchen, die die Rückkehr des Lichts in der dunklen Jahreszeit feiern.


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So feiert Schweden Santa Lucia

Das Fest beginnt in den frühen Morgenstunden mit feierlichen Prozessionen, die in vielen schwedischen Städten und Dörfern stattfinden. Angeführt werden diese Prozessionen von der „Santa Lucia“, einem Mädchen, das in einem schlichten, weißen Kleid mit einem roten Gürtel gekleidet ist. Auf ihrem Kopf trägt sie einen Kranz aus Kerzen, der symbolisch für das Licht steht, das die Dunkelheit des Winters vertreibt. Die Auswahl der Santa Lucia ist oft eine besondere Ehre, die in Schulen, Kindergärten oder in den Gemeinden vergeben wird.

Sie wird von einer Gruppe, dem Luciatåg begleitet, die ebenfalls in weißen Gewändern erscheinen. Diese jungen Mädchen und Jungen halten Kerzen in den Händen und tragen oft kleine Papierkränze mit Kerzen auf den Köpfen. Gemeinsam bilden sie eine Lichterkette, die durch die dunklen Straßen und Hallen zieht und eine warmherzige und festliche Atmosphäre schafft.

Während die Prozession sich ihren Weg bahnt, erklingen die traditionellen Lucia-Lieder, allen voran das bekannte „Sankta Lucia“. Dieses Lied erzählt von der Legende der heiligen Lucia und ihren Taten, während es gleichzeitig die Hoffnung und das Licht in die Herzen der Menschen bringt. Die sanften, melancholischen Melodien sind das Herzstück des Festes und verleihen den Feierlichkeiten eine besinnliche und friedliche Stimmung. Oft wird das Lied von einem sanften, harmonischen Gesang begleitet, der die Anwesenden in seinen Bann zieht und eine Atmosphäre der Gemeinschaft und der Besinnung schafft.

Zusätzlich zu den Gesängen wird in vielen Orten auch eine kurze Andacht oder ein Gottesdienst abgehalten, bei dem die Bedeutung des Lichtes und der Hoffnung in der dunklen Jahreszeit thematisiert wird. Die Prozessionen werden häufig von Familien und Freunden der teilnehmenden Kinder besucht, die sich in dieser besonderen Zeit versammeln, um die Tradition gemeinsam zu erleben und zu feiern.

Nach den Prozessionen gibt es oft festliche Zusammenkünfte, bei denen typisches Weihnachtsgebäck, wie die berühmten Lussekatter (süße Safranbrötchen) und Pepparkakor (Lebkuchen), serviert werden. Diese Leckereien ergänzen das Fest und schaffen ein warmes, einladendes Ambiente, das den Geist der schwedischen Weihnacht verkörpert.

Santa Lucia ist mehr als nur ein Fest; es ist ein Ausdruck von Gemeinschaft, Tradition und die Hoffnung auf das Licht, das selbst in den dunkelsten Zeiten erstrahlt. Es ist ein Erlebnis, das sowohl die Teilnehmer als auch die Zuschauer berührt und in jedem Jahr aufs Neue verzaubert.

Was benötige ich für ein typisches Santa Lucia Outfit?

Für ein typisches Santa Lucia Outfit benötigst du nicht sehr viel. Ein typisches Santa-Lucia-Outfit orientiert sich an der traditionellen Kleidung der „Santa Lucia“ und ihren Begleitern (dem sogenannten Luciatåg). In Schweden is das typische Outfit in jedem Supermarkt erhältlich. Aber auch online, kannst du dir das Outfit selbst zusammenstellen.

Als Santa Lucia benötigst du eine Lucia Krone mit Lichtern, ein weißes Gewand ( üblicherweise wird hier einfach ein altes Nachthemd verwendet ) und einen roten Gürtel.

Lussekatter und Glögg

Santa Lucia ist nicht nur ein visuelles und musikalisches Fest, sondern auch ein wahres kulinarisches Erlebnis. Ein besonderes Highlight sind die Lussekatter, die traditionellen schwedischen Safranbrötchen, die in Form eines „S“ gebacken werden. Diese goldgelben Leckereien sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein Fest für den Gaumen. Der aromatische Safran verleiht den Lussekatter eine leuchtende Farbe und einen einzigartigen Geschmack, der sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Feierlichkeiten macht.

Die Zubereitung der Lussekatter beginnt bereits einige Tage vor dem Fest. Die Teigzubereitung ist ein Ritual, das oft von Familien gemeinsam durchgeführt wird. Während des Knetens und Formens der Brötchen verbreitet sich der köstliche Duft von frischem Gebäck in der ganzen Küche. Die kleinen Brötchen werden mit Rosinen verziert, die den Lussekatter das typische Gesicht geben. Diese süßen Teilchen sind nicht nur bei den Feierlichkeiten beliebt, sondern werden auch in den Wochen davor in Bäckereien und Cafés angeboten, was die Vorfreude auf das Fest noch verstärkt.

Ein weiteres beliebtes Getränk während der Santa-Lucia-Feierlichkeiten ist Glögg, der schwedische Glühwein. Dieser wärmende, gewürzte Wein wird traditionell mit einer Mischung aus Rotwein, Gewürzen wie Zimt, Kardamom und Nelken, sowie einer Prise Zucker zubereitet. Oft werden Rosinen und Mandeln hinzugefügt, die beim Servieren in die Tassen gegeben werden. Glögg wird heiß serviert und ist das perfekte Getränk, um sich an kalten Dezemberabenden zu wärmen. Es wird oft in gemütlichen Runden genossen, sei es nach einer Lucia-Prozession oder beim Zusammensitzen mit Freunden und Familie.

Diese Leckereien machen das Santa-Lucia-Fest nicht nur zu einem kulturellen, sondern auch zu einem geschmacklichen Genuss. Die Kombination aus warmem Glögg und frisch gebackenen Lussekatter schafft eine festliche Stimmung und bringt Menschen zusammen. Ob bei einem festlichen Frühstück, einer gemütlichen Kaffeetafel oder während einer Weihnachtsfeier – die kulinarischen Traditionen rund um Santa Lucia laden ein, die winterliche Kälte draußen zu vergessen und sich an der Wärme und der Freude der Gemeinschaft zu erfreuen.

In vielen schwedischen Haushalten ist es Brauch, am Morgen des 13. Dezember ein besonderes Frühstück zu bereiten, das mit Lussekatter  serviert wird. Oft kommen dabei auch andere schwedische Köstlichkeiten wie Kanelbullar (Zimtschnecken) oder Pepparkakor (Pfefferkuchen) auf den Tisch. Dies schafft eine einladende Atmosphäre, die die Bedeutung des Festes unterstreicht und die Vorfreude auf Weihnachten steigert.

Insgesamt ist das Santa-Lucia-Fest eine perfekte Mischung aus Licht, Musik und kulinarischen Köstlichkeiten, die alle Sinne anspricht und die Herzen der Menschen berührt. Es ist eine Zeit der Besinnung, des Miteinanders und des Genusses, die die schwedische Kultur auf wunderbar authentische Weise verkörpert.

Insidertipp:

In jedem kleinen Dorf in Schweden gibt es rund um das Santa-Lucia-Fest eine liebevoll gestaltete Prozession, die das Licht und die Hoffnung in die Herzen der Menschen bringt.

Lussekatter Rezept

Hier ist ein traditionelles Rezept für Lussekatter, die schwedischen Safranbrötchen, die oft während des Santa-Lucia-Fests gebacken werden. Diese köstlichen, goldgelben Brötchen sind nicht nur lecker, sondern auch ein festlicher Bestandteil der schwedischen Weihnachtsfeierlichkeiten.

Zutaten:

  • 500 g Mehl
  • 25 g frische Hefe (oder 7 g Trockenhefe)
  • 250 ml Milch (warm, ca. 37 °C)
  • 75 g Zucker
  • 75 g Butter (geschmolzen)
  • 1 g Safran (ca. 0,5 TL)
  • 1/2 TL Salz
  • 1/2 Kardamom
  • 1 Ei (zum Bestreichen)
  • Rosinen (für die Dekoration)

Zubereitung:

  1. Hefe aktivieren:

    • Du kannst entweder frische Hefe oder Trockenhefe verwenden. Zerbröckel sie in eine Schüssel und lösen Sie sie in der warmen Milch auf. Füge einen Teelöffel Zucker hinzu und lasse die Mischung 10 Minuten ruhen, bis sie schäumt. 
  2. Teig vorbereiten:

    • In einer großen Schüssel das Mehl, den restlichen Zucker, das Salz und den Safran vermischen. Die geschmolzene Butter und das Ei hinzufügen. Die Hefemischung und die warme Milch dazugeben.
  3. Teig kneten:

    • Knete den Teig gut durch, bis er glatt und elastisch ist. Dies kann etwa 5-10 Minuten dauern. Du kannst dies von Hand oder mit einer Küchenmaschine tun. Der Teig sollte leicht klebrig sein, aber gut zusammenhalten.
  4. Teig gehen lassen:

    • Decke die Schüssel mit einem sauberen Küchentuch ab und lasse den Teig an einem warmen Ort etwa 1 Stunde gehen, bis er sich verdoppelt hat.
  5. Lussekatter formen:

    • Nach dem Gehen den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und leicht durchkneten. Den Teig zu einer Fläche auswalken und ca. 5 cm dicke Streifen schneiden. Eine Seite bis zur Mitte einrollen, umdrehen und die andere Seite aufrollen, sodaß eine „S“ Form entsteht.
  6. Backen:

    • Lege die geformten Lussekatter auf ein mit Backpapier belegtes Blech. Lasse es erneut 30 Minuten gehen, während du den Ofen auf 225 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizt.
    • Bestreiche die Brötchen vor dem Backen mit dem verquirlten Ei und dekoriere sie mit Rosinen.
  7. Fertig backen:

    • Backe die Lussekatter im vorgeheizten Ofen für 8-10 Minuten, bis sie goldbraun sind

    Buchtipp

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    Luciafest im Fernsehen

    Eines der zahlreichen Santa-Lucia-Feste wird in Schweden auch jedes Jahr im Fernseher übertragen. Du kannst das Luciafest auf SVT Play ansehen.

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    Leben in Schweden

    Auswandern nach Schweden: 17 Insider-Tipps, die du wissen musst!

    März 22, 2024
    Schweden

    Schweden, das Land der faszinierenden Natur, der fortschrittlichen Gesellschaft und der entspannten Lebensweise, ist bekannt für seine idyllischen Landschaften, seine soziale Gerechtigkeit und sein glückliches Volk. Laut dem jährlichen „World Happiness Report“, der die glücklichsten Länder der Welt auszeichnet, steht Schweden regelmäßig weit oben auf der Liste. Mit seinem Ruf als ein Ort, an dem das Wohlbefinden und die Lebensqualität Priorität haben, ist es kein Wunder, dass viele Menschen davon träumen, nach Schweden auszuwandern.

    Bevor jedoch die Koffer gepackt und der Umzug geplant wird, gibt es einige Insider-Tipps, die angehende Auswanderer unbedingt kennen sollten. Von der Fika-Kultur über die Integration in die Gesellschaft bis hin zu den Herausforderungen des schwedischen Wohnungsmarktes – diese Tipps bieten wertvolle Einblicke und Ratschläge, um den Umzug und das Leben in Schweden erfolgreich zu gestalten.

    Von den malerischen Schären der Ostküste bis zu den majestätischen Wäldern Lapplands bietet Schweden eine vielfältige Naturkulisse, die Outdoor-Enthusiasten und Naturliebhaber gleichermaßen begeistert. Doch auch in den pulsierenden Städten wie Stockholm, Göteborg und Malmö pulsiert das Leben, mit einer lebendigen Kulturszene, erstklassigen Restaurants und einer modernen Infrastruktur.

    Die schwedische Gesellschaft zeichnet sich durch ihre Offenheit, Toleranz und Gleichberechtigung aus, wobei der Respekt vor individuellen Freiheiten und sozialer Verantwortung im Mittelpunkt steht. Diese Werte prägen das tägliche Leben und machen Schweden zu einem attraktiven Ziel für Menschen aus aller Welt, die nach einem Ort suchen, an dem sie sich willkommen fühlen und ein erfülltes Leben führen können.

    In diesem Sinne bieten die folgenden 20 Insider-Tipps einen fundierten Einblick in das Leben in Schweden und helfen angehenden Auswanderern dabei, sich optimal auf ihr neues Abenteuer vorzubereiten.

    #01 Man ist per „Du“

    In Schweden gibt es viele kulturelle Eigenheiten, die für Neuankömmlinge zunächst ungewohnt erscheinen können. Eine davon ist die Verwendung des informellen „Du“ und des Vornamens als Standardform der Ansprache, selbst in formellen Situationen. Dies kann am Anfang etwas befremdlich wirken, besonders für Menschen aus Ländern, in denen eine strengere Hierarchie in der Sprache und im Umgang miteinander üblich ist.

    In vielen Ländern ist es üblich, dass Respekt und Höflichkeit durch die Verwendung von Titeln wie „Herr“ oder „Frau“ sowie der förmlichen Anrede „Sie“ ausgedrückt werden. In Schweden hingegen herrscht eine informellere Atmosphäre, in der die Menschen sich schnell duzen und mit dem Vornamen ansprechen. Dies spiegelt die egalitäre Natur der schwedischen Gesellschaft wider, in der kein großer Wert auf formelle Hierarchien gelegt wird.

    Für Neuankömmlinge kann es eine Weile dauern, sich an diese informelle Art der Kommunikation zu gewöhnen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass dies keine Respektlosigkeit oder Unhöflichkeit darstellt, sondern vielmehr ein Ausdruck der Gleichheit und des Gemeinschaftsgefühls, das in der schwedischen Kultur tief verwurzelt ist.

    Das informelle „Du“ und die Verwendung des Vornamens schaffen eine ungezwungenere und freundlichere Atmosphäre und es fördert die zwischenmenschliche Interaktion, sei es am Arbeitsplatz, in sozialen Situationen oder im täglichen Leben.


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    #02 Schlange stehen

    In Schweden ist es eine weit verbreitete Praxis, Tickets mit einer zugeordneten Platznummer zu ziehen und geduldig in der Schlange zu warten, bis man an der Reihe ist. Diese Nummernzettel sind an vielen Orten zu finden, sei es in der Apotheke, der Bank oder im Supermarkt.

    Besonders in stark frequentierten Geschäften oder Institutionen ist das Ziehen eines Nummernzettels eine gängige Praxis. Kunden nehmen einfach einen Zettel aus dem Automaten, auf dem eine eindeutige Nummer steht, die ihnen ihren Platz in der Warteschlange zuweist. Anschließend warten sie, bis ihre Nummer aufgerufen wird und sie an der Reihe sind, um bedient zu werden.

    Dieses System fördert auch eine entspannte und stressfreie Atmosphäre während des Wartens. Anstatt sich in einer langen Schlange drängeln zu müssen, können Kunden sich frei im Laden bewegen oder andere Erledigungen machen, während sie auf ihren Aufruf warten.

    #03 Lagom

    Das Wort „Lagom“ ist eines meiner absoluten Lieblingswörter in Schwedisch.

    „Lagom“ bedeutet wörtlich „genau richtig“ oder „angemessen“, aber es umfasst viel mehr als das.

    In Schweden wird „lagom“ oft als Lebenseinstellung beschrieben, die Balance, Mäßigung und Harmonie betont. Es geht darum, weder zu viel noch zu wenig zu haben, sondern genau das Richtige zu finden – sei es in Bezug auf Arbeit, Freizeit, Konsum oder zwischenmenschliche Beziehungen.

    Dieses Konzept spiegelt sich in vielen Aspekten des schwedischen Lebens wider. In der schwedischen Kultur gibt es eine Tendenz zur Bescheidenheit und Zurückhaltung, die sich in einem Ausgleich zwischen individuellen Bedürfnissen und dem Wohl der Gemeinschaft zeigt. Es ist eine Mentalität, die dazu ermutigt, aufeinander zu achten, Rücksicht zu nehmen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.

    #04 Friluftsliv

    „Friluftsliv“ ist ein weiteres faszinierendes Konzept aus der schwedischen Kultur, das die Bedeutung des Lebens im Freien betont. Das Wort „friluftsliv“ lässt sich wörtlich als „Leben in der freien Luft“ übersetzen, aber es umfasst viel mehr als nur das.

    In Schweden wird „friluftsliv“ als wichtiger Bestandteil des Alltagslebens betrachtet. Es geht darum, die Natur zu genießen, sich im Freien zu bewegen und eine Verbindung zur Umwelt herzustellen. Dies kann verschiedene Aktivitäten umfassen, wie Wandern, Camping, Skifahren, Angeln, Radfahren oder einfach nur im Wald spazieren gehen.

    „Friluftsliv“ ist tief in der schwedischen Kultur verwurzelt und spiegelt die Wertschätzung für die Natur und die Umwelt wider. In einem Land, das reich an unberührter Wildnis, ausgedehnten Wäldern, klaren Seen und atemberaubenden Küsten ist, ist es kein Wunder, dass das Leben im Freien einen so hohen Stellenwert hat.

    Die Schweden glauben, dass regelmäßiger Kontakt mit der Natur eine positive Wirkung auf Körper, Geist und Seele hat. Es ist eine Möglichkeit, dem hektischen Alltag zu entfliehen, Stress abzubauen und innere Ruhe zu finden. Darüber hinaus fördert „friluftsliv“ ein Gefühl der Verbundenheit mit der Natur und trägt zum Umweltbewusstsein bei.

    #05 Rund um Midsommar ist ein ruhiger Monat

    Midsommar, das schwedische Mittsommerfest, ist eine der beliebtesten und traditionsreichsten Feierlichkeiten in Schweden. Es fällt auf den längsten Tag des Jahres und wird in der Regel Ende Juni gefeiert. Während dieser Zeit nehmen viele Angestellte und Unternehmen in Schweden ihren Jahresurlaub und sind in ihren Ferienhäusern.

    Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass die Zeit rund um Midsommar meistens stillsteht und während dieser 4 Wochen nicht wirklich viel passiert.

    Tipps

    Auswandern nach Schweden

    Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine Auswanderung als Familie gar kein so leichtes Unterfangen ist. Eine Auswanderung ist mit einer langen Vorbereitung, vielen Formalitäten und großer Anstrengung verbunden. An vieles muss gedacht werden, damit bereits von Beginn an alles reibungslos verläuft.

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    #06 Digitalisierung

    Schweden ist was Digitalisierung angeht, ein echter Vorreiter.

    Unter anderem verfügt Schweden über eine der schnellsten und zuverlässigsten Breitband-Internetverbindungen der Welt.

    Die schwedische Regierung setzt stark auf E-Government und digitale Verwaltungsdienste. Bürger können eine Vielzahl von Behördendiensten online erledigen, was den Verwaltungsaufwand reduziert und den Zugang zu staatlichen Leistungen erleichtert.

    Auch an Schulen hat digitale Bildung einen hohen Stellenwert. Schulen sind digital gut ausgestattet und ab einem gewissen Alter bekommt jeder Schüler ein Chromebook kostenfrei zur Verfügung gestellt und es ist ganz normal, dass während des Unterrichts mit iPad und Smartboard gearbeitet wird.

    Insidertipp:

    Schule ist in Schweden kostenfrei. Jeder Schüler bekommt Mittags eine warme Mahlzeit und es werden keine schweren Schulranzen benötigt.

    #07 Schwedisch lernen

    Auch wenn der Schwede sehr gut Englisch spricht und du mit Englisch sehr gut durch den Alltag kommst, solltest du dich natürlich mit der schwedischen Sprache auseinandersetzen.

    Hierfür musst du nicht unbedingt bereits im Vorfeld Schwedisch sprechen. Jeder Einwanderer darf kostenlos am Schwedischkurs für Einwanderer, kurz „SFI“ teilnehmen.

    #08 Sprich über das Wetter

    In Schweden ist das Wetter ein beliebtes Gesprächsthema, das oft als Eisbrecher dient und zu lebhaften Diskussionen führt. Egal ob du mit Nachbarn plauderst, Kollegen triffst oder zufällig jemanden auf der Straße triffst, das Wetter ist ein Thema, das fast immer zur Sprache kommt.

    #09 Der reservierte Schwede

    In Schweden sind die Menschen oft etwas reserviert, besonders gegenüber Fremden oder neuen Bekanntschaften. Diese Zurückhaltung kann für Auswanderer anfangs herausfordernd sein, aber es ist wichtig, geduldig zu sein und sich Zeit zu nehmen, um neue Freundschaften aufzubauen.

    Die Schweden haben oft einen engen Freundeskreis, den sie seit ihrer Kindheit oder Jugend pflegen. Neue Freundschaften werden normalerweise langsam und organisch entwickelt. Es braucht Zeit, um Vertrauen aufzubauen und sich gegenseitig kennenzulernen.

    Um neue Freundschaften in Schweden aufzubauen, ist es hilfreich, sich in lokalen Gemeinschaften zu engagieren und an Aktivitäten teilzunehmen, die deinen Interessen entsprechen. Das kann bedeuten, einem Sportverein beizutreten, an einem Sprachkurs teilzunehmen, an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen oder einfach an lokalen Treffpunkten wie Cafés oder Bibliotheken Zeit zu verbringen.

    #10 Gleichberechtigung

    In Schweden wird Gleichberechtigung nicht nur propagiert, sondern aktiv gelebt und gefördert. Das Land hat sich als Vorreiter in Sachen Geschlechtergleichstellung einen internationalen Ruf erworben und setzt sich entschieden für die Rechte und Chancengleichheit von Frauen und Männern ein.

    #11 Schuhe ausziehen

    Das Ausziehen der Schuhe, wenn man zu einem Schweden nach Hause eingeladen wird, ist in der schwedischen Kultur eine weit verbreitete und respektvolle Geste. Es ist eine Tradition, die auf Sauberkeit, Respekt und Gemütlichkeit basiert und zeigt, dass man die Privatsphäre des Gastgebers respektiert.

    Wenn man zu einem schwedischen Zuhause eingeladen wird, ist es üblich, beim Betreten des Hauses die Schuhe auszuziehen. Man kann seine Schuhe im Eingangsbereich abstellen oder sogar spezielle Schuhregale oder Schuhmatten vorfinden, um die Schuhe ordentlich zu platzieren.

    In den öffentlichen Einrichtungen gibt es blaue Überzieher aus Kunststoff, den sogenannten „skorskydd“ (Schuhschutz). Diesen kann man über seine Straßenschuhe ziehen und am Ende im entsprechenden Behälter entsorgen.

    #12 Buttermesser

    Es gibt in Schweden tatsächlich eigene Buttermesser. Die sehen ein bisschen aus wie eine Spachtel und sind aus Kunststoff oder Holz und werden beim Essen in die Streichbutter gesteckt. So kann jeder sein Knäckebrot oder Brot mit dem Buttermesser bestreichen.

    #13 Kuchen und Torte anschneiden einmal anders

    In Schweden gibt es eine interessante Tradition, wenn es darum geht, Kuchen oder Torte zu teilen, die sich von den üblichen Methoden in anderen Ländern unterscheidet.

    Statt wie in Deutschland und Österreich üblich, den Kuchen oder die Torte in gleichmäßige Stücke zu teilen und so fix fertig auf den Tisch zu stellen, wird die Torte in Schweden im Ganzen auf den Tisch gestellt. Dazu wird meistens ein Tortenheber dazugelegt. Nun kann sich jeder selbst ein Stückchen Torte abschneiden.

    #14 Jantelagen

    Jantelagen ist ein kulturelles Konzept, das in den skandinavischen Ländern, insbesondere in Schweden, verbreitet ist. Es geht im Wesentlichen darum, dass niemand sich zu sehr von der Masse abheben oder übermäßig herausragen sollte. Der Begriff leitet sich von „Jante“ ab, einem fiktiven Ort in Dänemark.

    Die Prinzipien der Jantelagen betonen eine Art kollektive Bescheidenheit und soziale Gleichheit. Man soll sich nicht über andere erheben oder sich als besser oder wichtiger betrachten. Eine normale und gemäßigte Lebensweise, die darauf abzielt, nicht zu sehr aufzufallen oder anzugeben, wird oft als ideal angesehen.

    In der Praxis zeigt sich dies in verschiedenen Bereichen des Lebens, sei es im Arbeitsumfeld, in sozialen Interaktionen oder im öffentlichen Leben. Menschen werden ermutigt, sich anzupassen und nicht zu sehr aus der Masse herauszustechen. Dies kann dazu führen, dass individuelle Leistungen möglicherweise nicht so stark betont werden wie in anderen Kulturen, und dass die Gruppenharmonie und Zusammengehörigkeit vorherrschen.

    #15 Fika

    Fika ist ein wichtiger Bestandteil der schwedischen Kultur und bezeichnet eine traditionelle Kaffeepause, die oft von Gebäck begleitet wird. Es ist mehr als nur eine einfache Kaffeepause; Fika ist ein soziales Ritual, das Zeit für Entspannung, soziale Interaktion und Gemeinschaft bietet.

    Typischerweise findet Fika zweimal am Tag statt, einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag. Die Schweden nehmen sich bewusst Zeit für diese Pausen, um sich vom Arbeitsstress zu erholen, sich mit Kollegen, Freunden oder Familienmitgliedern zu treffen und einfach eine Auszeit zu genießen. Dabei geht es nicht nur um den Konsum von Kaffee und Gebäck, sondern vor allem um das Zusammensein und den Austausch.

    #16 Der Sozialstaat Schweden

    Der schwedische Sozialstaat ist international bekannt für seine umfassenden sozialen Sicherheitsnetze und seine Bemühungen, Gleichheit und Wohlfahrt für alle Bürger zu gewährleisten. Das System basiert auf dem Prinzip der sozialen Gerechtigkeit und zielt darauf ab, die Bedürfnisse aller Bürger zu erfüllen, unabhängig von ihrem Einkommen, ihrer Herkunft oder ihrem sozialen Status.

    Zu den Kernkomponenten des schwedischen Sozialstaats gehören universelle Gesundheitsversorgung, Bildung, Altersvorsorge, Arbeitslosenunterstützung und Sozialhilfe. Das Gesundheitssystem bietet allen Bürgern Zugang zu hochwertigen medizinischen Leistungen, die durch Steuergelder finanziert werden. Man zahlt lediglich einen quartalsmässigen Beitrag von ca. 25.- Euro, je nach Region. Zudem muss erwähnt werden, dass man oft sehr lange auf gewisse Behandlungen wartet.

    Die Bildung ist ebenfalls kostenlos und umfasst eine qualitativ hochwertige Grundschulbildung sowie die Möglichkeit für jeden Bürger, Hochschulbildung zu erhalten.

    Die Altersvorsorge in Schweden basiert auf einem solidarischen System, das sicherstellt, dass ältere Menschen im Ruhestand eine angemessene finanzielle Unterstützung erhalten. Arbeitslosenunterstützung und Sozialhilfe werden angeboten, um sicherzustellen, dass diejenigen, die vorübergehend oder dauerhaft nicht arbeiten können, ein ausreichendes Einkommen haben, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

    #17 Dunkelheit und die Länge des Winters

    Die ersten Jahre in Schweden sind nicht wirklich schlimm, was die Dunkelheit und die langen Winter angeht. Die anfängliche Neuheit und Aufregung über das Leben in einem neuen Land tragen dazu bei, dass man sich weniger auf die dunklen Wintertage konzentriert. Die Entdeckung neuer Orte, Menschen und Erfahrungen hellt die Stimmung auf.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Dunkelheit und die Länge des Winters doch an einem zerrt und der Winter eine große Herausforderung darstellt. Je nördlicher man sich in Schweden niederlässt, umso länger dunkel und Winter ist es natürlich.

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    Leben in Schweden Schweden

    Leben in Schweden – Unterschiede zu Deutschland

    Januar 27, 2024
    Schweden

    Immer wieder werde ich mit der Frage konfrontiert, was für mich den größten Unterschied zwischen einem Leben in Schweden und einem Leben in Deutschland ausmacht. Es ist eine Frage, die viele Facetten des täglichen Lebens und der kulturellen Unterschiede berührt. Da ich nun sowohl in Deutschland als auch in Schweden viele Jahre gelebt habe bzw. noch lebe, habe ich meine Top 5 der größten Unterschiede zusammengestellt. 

    #01 Der freie und verfügbare Raum

    Die Weite und Verfügbarkeit des Raumes sind für mich einer der markantesten Unterschiede zwischen einem Leben in Schweden im Vergleich zu Deutschland oder auch Österreich. Hier in Schweden erlebe ich eine Art Freiheit, die ich in den dichter besiedelten Regionen Deutschlands oder Österreichs nicht in gleichem Maße verspüre. Die Bevölkerungsdichte ist in Schweden natürlich deutlich geringer, was sich in einer großzügigeren Verteilung des Raumes manifestiert, jedoch liegt es nicht nur an weniger Einwohnern.

    Das Jedermannsrecht ⭢ spielt hier auch eine entscheidende Rolle. Es ermöglicht mir, ungehinderten Zugang zu unberührter Natur zu haben und eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten auszuüben, sei es Wandern, Angeln, Baden, Schwimmen oder mit dem Kajak und Boot unterwegs zu sein. Natürlich gibt es dabei einige Regeln zu beachten, aber im Großen und Ganzen kann ich mich in Schweden unglaublich frei bewegen. Was kein Vergleich zu Deutschland ist.


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    #02 Die Stille

    In Schweden gibt es sie noch. Diese durchdringende Stille, in der man wirklich absolut nichts hört. Es ist eine Stille, die nicht nur das Fehlen von Geräuschen bedeutet, sondern eine tiefe Ruhe und Gelassenheit mit sich bringt. Man hört keinen Verkehrslärm. Es ist eine Stille, die Raum für Reflexion und Kontemplation schafft, eine Stille, die einem erlaubt, die eigenen Gedanken klarer zu hören.

    In dieser Stille kann man die Natur in ihrer reinsten Form erleben, das leise Rascheln der Blätter im Wind, das Zirpen der Grillen oder das gelegentliche Rufen eines Vogels. Es ist eine Stille, die einen mit der Natur und sich selbst in Einklang bringt, eine Erfahrung, die immer seltener wird in unserer modernen Welt.

    Für mich ist diese Stille einer der wertvollsten Schätze Schwedens ohne die ich komplett aus dem Gleichgewicht bin.

    #03 Die Langsamkeit

    Ja, die Uhren ticken in Schweden anders. Es ist einfach tatsächlich so. Das merke ich spätestens bei einem Besuch in der alten Heimat, wo mir meistens alles viel zu schnell ist und mich komplett stresst und meine Welt durcheinander wirbelt. Und natürlich ist diese Langsamkeit im Leben nicht immer nur positiv. Es gibt Momente, in denen ich mich nach der Schnelligkeit und Effizienz zurücksehne, die ich aus Deutschland gewohnt bin. Denn auf einen Handwerker oder einen speziellen Arzttermin wartet man einfach mal etwas länger.

    Doch trotz dieser kleinen Unannehmlichkeiten schätze ich die gelassene Haltung der Schweden zum Zeitmanagement. Es scheint, als würden sie sich mehr Zeit nehmen, um das Leben zu genießen und die kleinen Freuden des Alltags zu schätzen. Es ist eine Einstellung, die mich immer wieder dazu ermutigt, innezuhalten und den Moment zu leben, anstatt mich von der Hektik des Alltags überwältigen zu lassen.

    In Schweden habe ich gelernt, dass es manchmal gut tut, dem Tempo der Welt um mich herum zu entfliehen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Denn am Ende ist es nicht die Geschwindigkeit, mit der wir durchs Leben eilen, sondern die Qualität der Erfahrungen, die wir dabei machen, die wirklich zählt.

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    #04 Die Familienfreundlichkeit

    Laut einer bedeutenden UNICEF-Studie zur Familienpolitik aus dem Jahr 2019 steht Schweden an der Spitze. In Schweden wird die Familie an erster Stelle gesetzt, und es ist ganz normal, dass sowohl Väter als auch Mütter bezahlte Elternzeit nehmen. Diese fortschrittliche Haltung trägt dazu bei, dass die Work-Life-Balance in Schweden ausgeglichen und äußerst flexibel ist.

    Die schwedische Gesellschaft hat erkannt, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie von entscheidender Bedeutung ist, um das Wohlergehen von Eltern und Kindern zu fördern. Dank eines gut entwickelten und erschwinglichen Kinderbetreuungssystems können Eltern ihre beruflichen Verpflichtungen erfüllen, ohne dabei auf die Bedürfnisse ihrer Kinder zu verzichten.

    Die Tatsache, dass beide Elternteile die Möglichkeit haben, Elternzeit zu nehmen, trägt nicht nur dazu bei, die Verantwortung für die Kindererziehung gerecht zu verteilen, sondern stärkt auch die Bindung zwischen Eltern und Kindern. Darüber hinaus fördert es die Gleichstellung der Geschlechter und ermöglicht es Frauen, sich beruflich zu entfalten, ohne dabei auf die Familie verzichten zu müssen.

    #05 Friluftsliv und Naturverbundenheit

    Die Schweden haben eine tiefe Verbundenheit zur Natur, und das spiegelt sich in vielen Aspekten des täglichen Lebens wider. Die Natur ist nicht nur ein Ort, den man besucht, sondern ein wesentlicher Bestandteil des schwedischen Lebensstils.

    Diese Verbundenheit zur Natur prägt das Denken und Handeln der Schweden in vielerlei Hinsicht. Es ist keine Seltenheit, dass Familien regelmäßig Zeit in der Natur verbringen, sei es beim Wandern, Angeln, Skifahren oder einfach nur beim Beobachten von Tieren. Auch in der Erziehung der Kinder spielt die Natur eine wichtige Rolle, da sie als ein Ort der Entdeckung und des Lernens betrachtet wird.

    Darüber hinaus hat die schwedische Gesellschaft eine starke Umweltbewegung hervorgebracht, die sich für den Schutz der Natur und die Nachhaltigkeit einsetzt. Viele Schweden engagieren sich aktiv für Umweltschutzprojekte, sei es durch Müllsammelaktionen, den Einsatz erneuerbarer Energien oder die Förderung umweltfreundlicher Transportmittel wie Fahrräder und Elektroautos.

    In Schweden ist die Natur mehr als nur ein landschaftliches Merkmal – sie ist ein integraler Bestandteil der Identität und des Lebensgefühls. Diese tiefe Verbundenheit zur Natur prägt nicht nur das Verhalten der Schweden, sondern auch ihre Einstellung zur Umwelt und zur Zukunft unseres Planeten und das bewundere ich sehr.

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    Bräuche + Traditionen Leben in Schweden Schweden

    Mittsommer in Schweden | Das Fest von Sommer und Licht

    Juni 24, 2023
    Schweden

    Mittsommer ist eines der wichtigsten Feste in Schweden und wird jedes Jahr am Wochenende um den 24. Juni herum gefeiert. Es ist ein traditionelles Fest, das den Beginn des Sommers und die längste Tageszeit des Jahres, die sogenannte Sommersonnenwende, markiert.

    Während des Mittsommerfestes kommen die Menschen in ganz Schweden zusammen, um die helle Nacht, die sogenannten „Weißen Nächte“ zu feiern. Die „Weißen Nächte“ sind ein charakteristisches Merkmal des Mittsommerfestes in Schweden. Aufgrund der geografischen Lage Schwedens nahe dem Polarkreis gibt es in den Sommermonaten lange Stunden des Tageslichts, und die Sonne geht oft gar nicht oder nur für kurze Zeit unter. Dies schafft eine einzigartige Atmosphäre, in der die Menschen das helle Licht und die magische Stimmung der Nacht genießen können.

    Das Mittsommerfest ist eine besondere Zeit, um die Natur und den schwedischen Sommer in all seiner Pracht zu feiern. Es ist eine Gelegenheit, die positive Energie des Sommers zu erleben, das Leben zu genießen und wertvolle Momente mit Familie und Freunden zu teilen.


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    Mittsommer-Traditionen – Blumenkränze, Midsommarstång und Schnaps

    Ein zentrales Element des Mittsommerfestes in Schweden ist die sogenannte „Midsommarstång“ (die Mittsommer-Stange) genannt. Es handelt sich um einen mit Blumen und Birkenzweigen geschmückten Mast, wie eine Art Maibaum, um den die Menschen tanzen und singen. Sobald die Midsommarstång aufgestellt ist, versammeln sich die Menschen um sie herum, halten sich an den Händen und tanzen fröhlich im Kreis um den Mast. Traditionelle Tänze und Lieder werden gesungen, während sich die Gruppe im Rhythmus der Musik um den Mast bewegt. 

    Da viele Schweden im engsten Familien- und Freundeskreis feiern, stellen sie sich auch eine kleine Miniatur Midsommarstång in den Garten, um die getanzt und gesungen wird.

    An Mittsommer tragen viele Schweden einen selbstgemachten Blumenkranz im Haar. Die Blumenkränze symbolisieren den Sommer und die Fülle der schwedischen Natur.  Typische Mittsommer-Blumen sind Margeriten, Kleeblüten, Kornblumen und alles, was man eben so am Wegesrand finden kann. Die Auswahl der Blumen kann je nach persönlichem Geschmack und regionalen Traditionen variieren.

    Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Mittsommerfestes ist das Essen. Die Schweden genießen traditionelle Gerichte wie eingelegten Hering, frischen Lachs, neue Kartoffeln, Sauerrahm und frische Erdbeeren.

    Zudem darf bei keinem Essensgang das volle Schnapsglas fehlen. Ein beliebter Schnaps, ist der sogenannte „Aquavit“. Aquavit ist ein hochprozentiger Schnaps, der aus Kartoffeln oder Getreide hergestellt und mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen aromatisiert wird. Er wird normalerweise in kleinen Gläsern serviert und wird pur und in Begleitung des stimmungsvollen Trinklieds „Helan gå“ zu den festlichen Speisen heruntergekippt.


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    Mystische und magische Mittsommernacht

    Die Mittsommernacht ist seit jeher voller Magie und Mysterien. In der schwedischen Folklore wurde angenommen, dass in der hellsten Nacht des Jahres die Grenze zwischen der menschlichen Welt und dem übernatürlichen verschwimmt. Deshalb war in der Mittsommernacht die Natur voller geheimnisvoller Kräfte und übernatürlicher Wesen. Ein bis heute sehr schön erhaltener schwedischer Brauch besagt, wenn junge, unverheiratete Frauen sieben ( an manchen Orten neun ) unterschiedliche Wildblumen unter das Kopfkissen legen, träumen sie in der Mittsommernacht von ihrem zukünftigen Liebsten.

    Die Blumen mussten von den jungen Frauen schweigend gepflückt werden, damit die Magie nicht unterbrochen wurde.

     

    Wir feiern Den Sommer, das Licht, die Wärme und das Leben

    Ich liebe diese schwedischen Traditionen und Bräuche sehr. Auch wenn mir von meiner Kindheit Sonnenwendfeuer sehr bekannt sind, liebe ich den Einbezug der Natur hier in Schweden. Gerade durch den Einbezug der Natur in die Traditionen ermöglicht es einem, eine engere Verbindung zur Umwelt herzustellen und die Schönheit der Natur zu würdigen. 

    Und auch wenn bei uns die Wildblumen nicht unters Kopfkissen kommen, finden sie trotzdem einen kleinen Ehrenplatz auf dem Esstisch und werden als Blumenkränze fürs Haar gebunden. 

    Denn an Mittsommer feiern wir hier in Schweden den Sommer, das Licht, die Wärme und das Leben.

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    Die beste Reisezeit für Schweden | Reisetipps und Infos

    Mai 7, 2023
    Schweden

    Mit einer Fläche von über 450.000 Quadratkilometern ist Schweden das fünftgrößte Land Europas und ist aufgrund der geografischen Ausdehnung von Nord nach Süd in drei Klimazonen einzuteilen: die kontinentale, die maritime und die subpolare Zone.

    Die kontinentale Klimazone befindet sich im östlichen Teil Schwedens und zeichnet sich durch kalte und trockene Winter sowie warme und feuchte Sommer aus. Die Durchschnittstemperaturen im Winter liegen zwischen -5 und -15 Grad Celsius, während sie im Sommer bei 20 bis 25 Grad Celsius liegen.

    Die maritime Klimazone liegt an der Westküste und im Süden des Landes und ist durch milde Winter und kühle Sommer gekennzeichnet. Die Durchschnittstemperaturen im Winter liegen zwischen 0 und -5 Grad Celsius, während sie im Sommer bei 15 bis 20 Grad Celsius liegen.

    Die subpolare Klimazone befindet sich im Norden Schwedens und ist durch lange, kalte Winter und kurze, kühle Sommer gekennzeichnet. Die Durchschnittstemperaturen im Winter liegen zwischen -10 und -30 Grad Celsius, während sie im Sommer bei 10 bis 15 Grad Celsius liegen.

    Die verschiedenen Klimazonen sind auch der Grund dafür, dass Schweden eine solch vielfältige Flora und Fauna hat, mit atemberaubender Natur, tausenden von Seen, Wäldern und unberührten Landschaften.

    Wann ist Schweden am schönsten ?

    Diese Frage lässt sich so gar nicht beantworten, da Schweden zu jeder Jahreszeit eine Reise wert ist. Die Wahl der besten Reisezeit für Schweden hängt deshalb stark von individuellen und persönlichen Interessen und Vorlieben ab und welche Aktivitäten zu dieser Zeit ausgeübt werden möchten. Deshalb sollte man sich vorab in erster Linie die Frage stellen, was man gerne in Schweden unternehmen möchte und welche Aktivitäten auf dem Plan stehen.


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    Frühling in Schweden

    Im Frühling erwacht die Natur hier oben im Norden wieder zum Leben und die Temperaturen werden milder. Der Schnee beginnt zu schmelzen und die Flüsse und Seen füllen sich mit Wasser. Offiziell beginnt der Frühling in Schweden am 01. März und dauert bis zum 31. Mai, jedoch hält sich das Wetter da natürlich nie wirklich daran. Da Schweden ein so großes Land ist, variieren der Frühlingsanfang und die Temperaturen stark zwischen dem nördlichen und dem südlichen Teil. In Südschweden kann man ab Mitte April mit wundervollem Frühlingswetter rechnen, wobei du im Norden noch mit Nordlichtern und Frost und Schnee begrüßt wirst. Der Monat Mai ist hier in Südschweden mein absoluter Lieblingsmonat, den alles blüht und riecht nach Frühling und die langen Tage sind geprägt von viel Sonnenschein. Der Mai kann Ende des Monats bereits so warm sein, dass man zum ersten Mal im See baden kann. 

    Beliebte Aktivitäten im Frühling sind Wanderungen, Fahrradtouren oder auch Vogelbeobachtungen, den die Zugvögel finden nun wieder ihren Weg vom Süden Richtung Norden. Über den Frühling in Småland und wie durchwachsen der Frühling zum Teil bei uns so ist, habe ich in einem separaten Beitrag ⭢ zusammengefasst. 


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    Sommer in Schweden

    Der Sommer in Schweden ist eine sehr beliebte Reisezeit, da das Wetter angenehm und beständig ist und die Tage sehr lang sind. Die Sommersaison beginnt in der Regel im Juni und dauert bis August. Der Sommer steht ganz im Zeichen von viel Draußenzeit. 

    Im südlichen und zentralen Schweden können die Temperaturen im Sommer zwischen 15 und 25 Grad Celsius liegen und manchmal sogar die 30 Grad Marke brechen. Die Tage sind lang, mit bis zu 18 Stunden Tageslicht im Juni, was bedeutet, dass die meiste Zeit draußen verbracht wird. Im Juni und Juli haben auch viele Schweden ihren Jahresurlaub und genießen den Sommer in ihrem Sommerhaus. Deshalb ist gerade in Parks, an Stränden, Seen oder beliebten Urlaubsregionen zu dieser Zeit mehr los als sonst. 

    Im nördlichen Schweden kann der Sommer auch sehr angenehm sein, aber die Temperaturen sind tendenziell etwas kühler. Im Juli kann es jedoch auch in Lappland in der Nähe des Polarkreises sehr warm werden, mit Temperaturen von bis zu 30 Grad Celsius. Eine weitere Besonderheit des schwedischen Sommers im hohen Norden ist die sogenannte Mitternachtssonne, bei der die Sonne für mehrere Wochen im Sommer nicht untergeht. Dies bedeutet, dass es zu jeder Tages- und Nachtzeit hell ist, was eine einzigartige Erfahrung für Besucher bietet.

    Eine beliebte Reisezeit ist rund um Midsommer. Zu dieser Zeit nehmen auch die meisten Schweden ihren Jahresurlaub. Der längste Tag des Jahres, der um den 21. Juni herumliegt, wird in vielen skandinavischen Ländern groß gefeiert. Traditionell feiern die Schweden Midsommer mit Festen im Freien, bei denen sie um einen mit Blumen geschmückten Maibaum tanzen, Blumenkränze im Haar tragen und traditionelle Speisen wie eingelegten Hering, Kartoffeln und frischen Erdbeeren genießen. 

    Wassersport ist die Sommeraktivität schlechthin. Bei Temperaturen um die 20 – 30 Grad – manchmal sogar über 30 Grad bei uns in Südschweden – lässt sich der schwedische Sommer einfach am besten aushalten.

    Schwedische Seen sind im Sommer sehr beliebt zum Baden und bieten eine großartige Möglichkeit, die Natur und die Schönheit des Landes zu genießen. Schweden hat Tausende von Seen, darunter einige der größten Seen Europas wie Vänern, Vättern und Mälaren. Viele der Seen haben klare, frische und saubere Gewässer, die sich ideal zum Schwimmen, Tauchen und Schnorcheln eignen. Es gibt auch viele Strände und Uferbereiche, an denen man entspannen und die Sonne genießen kann. Zudem gibt es einige weiße Sandstrände wie auf Öland, die Karibikfeeling pur versprühen. Viele der Seen bieten Möglichkeiten für verschiedene Wassersportaktivitäten wie Segeln, Kanufahren, Wasserski und Angeln. Wassersport ist auch unsere liebste Sommeraktivität. Tägliches Schwimmen im See und Kajak und Kanu fahren gehört für uns zum Sommer dazu. Das Lebensgefühl hier im Norden ist jedoch ein ganz anderes. Du bist meistens allein. Die Seen oder auch die Strandbereiche sind selten bis gar nicht besucht. Natürlich werden beliebte Badeplätze etwas mehr frequentiert, jedoch ist das kein Vergleich zu einem Sommertag an einem deutschen oder österreichischen Badesee 😉

    Herbst in Schweden

    Der Herbst in Schweden ist eine wunderschöne Jahreszeit, in der sich das Laub der Bäume in leuchtenden Farben wie Rot, Orange und Gelb verfärbt und das Land in ein warmes, goldenes Licht taucht. Von September bis Oktober können hier in Südschweden tagsüber die Temperaturen immer noch um die 20 Grad liegen und abends kühlt es dann schnell ab. Tagsüber herrscht also immer noch T-Shirt-Wetter, während abends der dicke Strickpullover rausgekramt wird. Es gab auch schon Jahre, in denen wir bis September im See geschwommen sind.

    Zu den beliebtesten Aktivitäten im Herbst gehören Wanderungen durch die Wälder, Pilzsammeln, Angeln und Wildtierbeobachtungen. Es ist auch die perfekte Jahreszeit, um in den stimmungsvollen Cafés und Restaurants des Landes traditionelle schwedische Gerichte wie Wild, Pilzsuppen und Beeren-Desserts zu genießen. Ein weiteres Highlight des schwedischen Herbstes ist das Nordlicht, das in den Nächten im Norden des Landes bereits wiederzusehen ist.

    Der Herbst ist auch eine gute Zeit, um einen Städtetrip zu buchen. Die Hauptreisezeit ist vorbei und die Touristenmassen haben abgenommen. Stockholm, Göteborg und Malmö bieten eine Vielzahl von Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten, darunter Museen, Kunstgalerien und Restaurants. 

    Im Herbst gibt es in Schweden auch viele kulinarische Traditionen zu entdecken. Das Krebsfest, auch Kräftskiva genannt, ist ein wichtiger Bestandteil der schwedischen Kultur und wird in der Regel Ende August oder Anfang September gefeiert. Dabei werden Krebse gegessen, meistens mit Knäckebrot, Käse und einem Glas Schnaps oder Bier.

    Eine weitere Tradition im Herbst ist die Surströmming-Saison. Surströmming ist fermentierter Hering und ein sehr polarisierendes Gericht – einige lieben es, andere hassen es. Es wird normalerweise im August und September gegessen und kann in vielen Supermärkten und Lebensmittelgeschäften in ganz Schweden gekauft werden.

    Für Hummer- und Trüffelfreunde gibt es auch spezielle Safaris im Herbst. In Bohuslän, an der Westküste Schwedens, gibt es Hummersafaris, bei denen Besucher mit einem erfahrenen Fischer auf eine Tour gehen und lernen können, wie man Hummer fängt. In einigen Teilen Schwedens gibt es auch Trüffelsafaris, bei denen Besucher lernen können, wie man diese seltenen Delikatessen findet und sammelt.

    Winter in Schweden

    Der Winter in Schweden kann manchmal ziemlich abrupt beginnen. Gerade hier in Südschweden kann von heute auf morgen 1 Meter Neuschnee liegen oder die Temperaturen auf -20 Grad fallen. Ab Oktober muss man mit einfach allem rechnen und gut vorbereitet sein 😉 Nach dem Winter ist schliessliche vor dem Winter.

    Doch der Winter in Schweden ist natürlich eine sehr magische Jahreszeit. Die Schönheit der verschneiten Landschaft in Kombination mit falunroten Schwedenhäusern ist oftmals surreal und wie aus einer Astrid Lindgren Geschichte.

    Eines der bekanntesten Erlebnisse im schwedischen Winter ist das Nordlicht, das in den klaren, dunklen Nächten des Winters in Nordschweden zu sehen ist. Es gibt auch viele Möglichkeiten zum Skifahren, Snowboarden und Langlaufen in Schweden, mit vielen Skigebieten und Loipen, die sich über das ganze Land verteilen.

    Eine weitere beliebte Aktivität im Winter ist das Eisfischen. In vielen Seen und Flüssen in Schweden kann man im Winter auf gefrorenem Wasser angeln und dabei die ruhige, winterliche Landschaft genießen. Eislaufen ist auch eine populäre Winteraktivität in Schweden, und es gibt viele Eislaufbahnen und zugefrorene Seen, auf denen man Schlittschuh laufen kann.

    Der schwedische Winter ist auch eine großartige Zeit, um traditionelle schwedische Gerichte zu genießen, wie zum Beispiel Gravlax (eingelegter Lachs), Köttbullar (Fleischbällchen) und Glögg (gewürzter Glühwein). Es gibt auch viele Weihnachtsmärkte und festliche Veranstaltungen im ganzen Land.

    Am 13. Dezember wird in Schweden Santa Lucia gefeiert. Die heilige Lucia ist eine frühchristliche Märtyrerin aus Syrakus in Italien, die in Schweden als Schutzpatronin des Lichts verehrt wird.

    In Schweden wird Santa Lucia oft von einer jungen Frau dargestellt, die in einem weißen Gewand und einem roten Band um die Taille gekleidet ist und eine Krone aus Kerzen oder elektrischen Lichtern auf dem Kopf trägt. Die Frau wird von einem Chor von Mädchen begleitet, die weiße Gewänder und Kerzen tragen, und sie singen traditionelle schwedische Lieder, darunter das berühmte „Sankta Lucia“ Lied.

    Eines meiner persönlichen Highlights im Winter ist natürlich das schwedische Weihnachtsfest. Das schwedische Weihnachtsfest, auch Jul genannt, ist neben Midsommar eine der wichtigsten und beliebtesten Feiern des Jahres in Schweden. Es wird am 24. Dezember gefeiert und ist ein Familienfest, bei dem die meisten Schweden zu Hause bleiben und den Abend mit ihren Lieben und gutem Essen verbringen. Traditionell besteht das Weihnachtsessen aus einer Vielzahl von Gerichten, darunter Köttbullar (Fleischbällchen), Janssons frestelse (eine Art Kartoffelgratin), Julskinka (Weihnachtsschinken) und verschiedene Sorten Fisch.

    Der Winter in Schweden ist sehr lang und dunkel, besonders in den nördlichen Teilen des Landes. Während dieser Zeit sind die Tage sehr kurz und es gibt nur wenige Stunden Sonnenlicht. In Südschweden haben wir im Winter um die 6 Stunden Tageslicht, wobei es viele Tage gibt, an denen es nicht richtig hell wird. Es ist auf der einen Seite die gemütlichste Jahreszeit in Schweden, da man sehr viel Zeit drinnen verbringt, vor dem Kamin sitzt und ruhigen und gemütlichen Arbeiten nachgeht. Die Dunkelheit ist jedoch auch jedes Jahr aufs Neue eine richtige Herausforderung. Gerade deshalb wird das Haus so hell und freundlich wie möglich beleuchtet und du siehst normalerweise in fast jedem Fenster eine kleine Lampe stehen.

     

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    Schwedens Jedermannsrecht | Rechte und Pflichten

    Oktober 23, 2021
    Schweden

    Das Jedermannsrecht oder Allemansrätt, wie es auf Schwedisch so schön heißt, ermöglicht es allen – egal ob Einheimische oder Touristen – sich in der Natur aufzuhalten und die Schönheit des Landes zu genießen.

    Natürlich sind an dieses Recht auch gewisse Pflichten und Gebote gebunden, die man unbedingt einhalten sollte.

    Natur für jedermann

    Die Natur bedeutet den Schweden sehr viel. Die Natur in Schweden ist unglaublich schön und einzigartig und der Schwede verbringt gerne sehr viel Zeit im Freien, um diese Schönheit zu genießen.

    Das Jedermannsrecht ist ein Gewohnheitsrecht und tief in der schwedischen Seele verwurzelt. Es lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen, der Begriff des Allemansrätt ist jedoch erst nach dem 2. Weltkrieg entstanden und wurde auch erst 1994 ins schwedische Grundgesetz aufgenommen.

    Rechte und Pflichten

    Das Jedermannsrecht räumt allen Schweden, aber auch ausländischen Besuchern die Freiheit ein, sich in der Natur frei zu bewegen und fast jede Art von Freizeitbeschäftigung im Freien auszuüben – vom Wandern, schwimmen, reiten bis hin zur Nahrungssuche im Wald. Eine der wichtigsten Pflichten ist, dass man mit seiner Anwesenheit in der Natur nichts stört oder zerstört und dass man seinen Abfall auch wieder mit nimmt.

     

    Ein Überblick des Wichtigsten

    WildCamping

    Camping im Freien bzw. Wild Campen in einem Zelt ist in der schwedischen Wildnis dank dem Jedermannsrecht erlaubt, aber auch an gewisse Regeln gebunden.

    Wild Campen ist erlaubt, aber nur wenn du den Grundbesitzer nicht störst und nichts zerstörst und es nicht ausdrücklich verboten ist. Übernachten in Nationalparks oder Naturschutzgebieten ist meistens nicht erlaubt und wird mit einem Hinweisschild ausgeschildert. Jedoch gibt es Ausnahmen. Hier solltest du dich einfach vorab informieren.

    Zu beachten ist, dass das Wild Campen bzw. das Jedermannsrecht für ein motorisiertes Fahrzeug nicht gilt – Wildcamping mit einem Wohnwagen oder Wohnmobil ist nicht erlaubt. Du findest jedoch ausgewiesene Parkplätze, an denen du für 24 Stunden stehen darfst und natürlich ein großes Angebot an Campingplätzen. Zudem ist das freie Stehen am Straßenrand erlaubt, wenn dadurch niemand gestört oder behindert wird.

    Wilde Nahrungssuche

    Ein weiterer Vorzug des schwedischen Jedermannsrechts ist das Sammeln von wilden, essbaren Pflanzen im Wald. Ob Pilze, Beeren, Nüsse – für den eigenen Bedarf ist es erlaubt. Jedoch darfst du keine Pflanzen ausgraben.

    Wichtig ist natürlich zu wissen, was du in der Natur essen kannst. Zum Thema Essbare Wildpflanzen findest du eine große Auswahl an Lektüre.

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    Feuer machen

    Ein Lagerfeuer in der wilden Natur ist natürlich etwas ganz Besonderes. Jedoch ist es auch hier sehr wichtig, dass du dich vorab informierst. 

    Gerade im Sommer ist es oft sehr trocken und heiß und meistens besteht ein absolutes Feuerverbot. Informiere dich also vorab über ein etwaiges Brandrisiko und ein mögliches Feuerverbot. Ein Feuerverbot heißt, dass du KEIN Feuer anzünden darfst. Informationen über ein regionales Feuerverbot findest du auf der Webseite des schwedischen Meteorologischen Instituts, mit der App ‚Brandrisk Ute‘ oder in jeder Gemeinde.

    Wenn Feuer machen möglich ist, musst du hinterher sicherstellen, dass es auch wieder gelöscht ist. Oft findest du gerade an Badeseen fertige Feuerstellen und Grillplätze, die manchmal sogar mit fertigem Feuerholz und Säge ausgestattet sind. Die App ‚Naturkartan‘ ist ein unerlässlicher Begleiter in der Natur und informiert, wo du genau solche Feuerstellen in der Natur findest.


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    Påsk | So feiert man Ostern in Schweden

    Oktober 6, 2021

    Wenn die Tage wieder merklich länger werden, der Schnee allmählich schmilzt und sich die ersten Pflanzenknospen zeigen, ist auch das Osterfest in Schweden nicht mehr weit. Mit der Ankunft des Frühlings wird in Schweden Påsk gefeiert und das unterscheidet sich dann doch etwas vom deutschen und österreichischen Osterfest.

    Neben der christlichen Bedeutung hat das Osterfest in Schweden auch eine heidnische. An Ostern fliegen nicht nur die Osterhexen, auch bunte Federn und Pappeier spielen eine große Rolle und natürlich sehr viel Familienzeit. 

    Die Geschichte des schwedischen Osterfests

    Seit 1844 wird Ostern in Schweden nach dem gregorianischen Kalender gefeiert. Bis in die 70er Jahre war es ein rein religiöser Feiertag. Heute ist Påsk eine Kombination aus christlichen, folkloristischen und altnordischen Bräuchen, die am Gründonnerstag Skärtorsdag beginnen und bis zum Ostermontag Annandag Påsk andauern.

    Påskris und bunte Federn

    Zum traditionellen schwedischen Osterfest gehört natürlich auch die passende Dekoration. Es werden so wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz üblich natürlich auch gekochte Eier gefärbt und bemalt. Die wiederum bringt in Schweden nicht der Osterhase, sonder der Hahn.

    Noch etwas wichtiger als die Eier sind jedoch die roten, gelben und blauen Federn, die an keinem Osterstrauch – üblicherweise Birkenzweige – fehlen dürfen. Früher wurden hierfür Hühnerfedern verwendet. Heute findet man die Federn in jedem Laden zum Kauf.

    Die Tradition des Osterstrauchs reicht weit zurück und ist ein fester Bestandteil der schwedischen Osterfeierlichkeiten. Nicht nur in Privathaushalten, sondern auch in öffentlichen Gebäuden und Geschäften werden Ostersträuße mit bunten Federn geschmückt, um die festliche Atmosphäre zu verbreiten und die Ankunft des Frühlings zu zelebrieren.

    Von Osterhexen, Lösgodis und Eiern aus Pappe

    Am Gründonnerstag verkleiden sich die Kinder mit alten Schürzen und Kopftüchern als niedliche Osterhexen, die man Påskkärring nennt. Sie werden mit roten Wangen, roten Lippen und Sommersprossen geschminkt und ziehen dann – wie zu Halloween – von Tür zu Tür und betteln um Süßigkeiten und verteilen Ostergrüße. Die Legende besagt, dass die Hexen an diesem Tag auf ihren Besen nach Blåkulla – dem schwedischen Blocksberg – fliegen, um dort mit dem Teufel Hexensabbat zu feiern und die Osterfeiertage zu verbringen.

    Die Schweden lieben Süßigkeiten, besonders an Ostern. In jedem Supermarkt findest du normalerweise eine eigene Abteilung mit offenen, losen Süßigkeiten Lösgodis wie Schokotaler, Lakritz- und Fruchtgummis, und Toffeebonbons, die man sich selbst in eine Papiertüte schaufeln kann. Zu Ostern findest du überall große bemalte Eier aus Pappe Påskägg, die mit diesen Lösgodis selbst befüllt werden. Zusätzlich kann man kleine Geschenke in die Eier stecken und dann verschenken. Die Eier werden wie auch in Deutschland und Österreich von den Eltern versteckt und von den Kindern gesucht. Den Schoko-Osterhasen suchte man bis vor einigen Jahren vergeblich in Schweden.

    Am Karsamstag werden vor allem in Südschweden traditionelle Osterfeuer Påskbrasor entzündet, um die fliegenden Osterhexen und bösen Geister zu vertreiben.


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    Auf dem Tisch

    In Schweden wird das große Osteressen, im Gegensatz zu Deutschland, am Ostersamstag, auch bekannt als Påskafton, zelebriert. Dabei variieren die Gerichte je nach Region, doch eine gemeinsame Tradition ist ein opulentes Osterbuffet, das üblicherweise viele verschiedene Speisen umfasst. Eine weit verbreitete Praxis ist das Servieren eines traditionellen schwedischen Smörgåsbord zu Ostern, das eine Vielzahl von Spezialitäten bietet.

    Das Smörgåsbord ⭢ ist eine Art schwedisches Buffet, das eine breite Auswahl an Gerichten bietet und oft als Festmahl dient. Zu den typischen Osterspezialitäten gehören eingelegter Hering (Sill), verschiedene Arten von Lachs, Köttbullar (schwedische Fleischbällchen), Würstchen, Knäckebrot und schwedischer Käse wie der Västerbottenkäse. Dieses reichhaltige Angebot spiegelt die Vielfalt der schwedischen Küche wider und bietet den Gästen eine große Auswahl an köstlichen Speisen.

    Neben den Speisen ist auch das Trinken ein wichtiger Bestandteil des Osterfestes in Schweden. Zu den beliebten Getränken gehört Schnaps, der in kleinen Gläsern serviert wird. Jeder Schluck wird oft von einem typisch schwedischen Trinklied begleitet, was zum festlichen Ambiente beiträgt und die Geselligkeit fördert. Ein weiteres unverzichtbares Getränk bei jedem Osteressen ist der Påskmust. Dieses Ostergetränk ist eine Limonade, die aus Hopfen und Malz hergestellt wird und dem deutschen Malzbier ähnelt. Interessanterweise wird dasselbe Getränk auch zu Weihnachten serviert, jedoch unter dem Namen Julmust.

    Das Osteressen in Schweden ist mehr als nur eine Mahlzeit – es ist ein geselliges Ereignis, das Familien und Freunde zusammenbringt, um die Freuden des Frühlings und die traditionellen Speisen zu genießen. Durch die Vielfalt der Gerichte und Getränke sowie die festliche Atmosphäre ist das Osterfest in Schweden ein unvergessliches Erlebnis, das sowohl die kulinarischen als auch die sozialen Aspekte des Landes widerspiegelt.


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    Schwedisches Osterfest für dein Zuhause

    Möchtest auch du ein traditionelles schwedisches Osterfest feiern ? Das ist ganz einfach. Anbei findest du alles, was für das schwedische Påsk benötigt wird.

    • Viele bunte Federn⭢

    • Papp-Ostereier zum Befüllen⭢

    • Süßigkeiten wie Lakritze, Schokolade, oder Gummibärchen

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    Sportlov | Sportferien auf schwedisch

    Januar 1, 2021
    Schweden

    Für die meisten Schweden gibt es ein wichtiges Highlight im Winter, das sogenannte Sportlov. Das sind eine Woche Sportferien, die in Schweden traditionell zwischen Weihnachten und Ostern stattfinden. Also genau zwischen dem dunklen Monat Februar und dem schon etwas helleren Monat März. Eigentlich an sich ja nichts Besonders. Schließlich haben auch in Deutschland oder Österreich die Winterferien einen festen Bestandteil, wenn auch nicht in jedem Bundesland gleich. Das Interessante an Sportlov ist jedoch die Geschichte dahinter, da die Sportferien auch aus einem bestimmten Grund entstanden sind.

    Die Geschichte

    Wie der Name Sportlov eigentlich schon verrät, sollen die Sportferien den Kindern die Möglichkeit geben, sich aktiv und sportlich zu betätigen und der allgemeinen Volksgesundheit zu dienen. Februar ist in Schweden bekanntlich der Monat mit den meisten Grippeerkrankungen und wird auch gerne als vabruari bezeichnet. Das Wort vabruari ist eine Kombination aus dem Wort vab, welches verwendet wird, wenn ein arbeitender Elternteil daheim bleiben muss, um sich um sein krankes Kind zu kümmern und dem Monat Februari Februar.

    Die Tradition der Winterferien begann 1940 während des Zweiten Weltkriegs als Sparmaßnahme. Aufgrund des Krieges kam es zu vielen Rationierungen in Schweden. Unter anderem wollte man die Nutzung von Kohle-Koks, die zum Heizen verwendet wurden, einsparen. So sollten auch die Heizkosten in den Schulen während des kalten Winters reduziert werden. Deshalb nannte man die Ferien in dieser Zeit auch Kokslov. Doch sowohl der Name als auch die Bedeutung der Sportferien haben sich im Laufe der Zeit stark verändert.

    Nach dem Krieg entschied man sich dafür, die Winterferien zu behalten, aber den Fokus auf die Gesundheit des Volkes zu verlagern. Seit 1960 gibt es nun den Begriff Sportlov.


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    Sportferien heute

    Die meisten Familien verbringen die Sportferien traditionell immer noch im eigenen Land und fahren Richtung Norden in die großen Skigebiete wie Åre, Idre Fjäll und Vemdalen. Einige verbinden die Ferien auch mit Städtetrips und fahren in die größeren Städte wie Stockholm und Göteborg, da viele Museen in dieser Zeit kostenlosen Eintritt anbieten. Aber auch Eislaufen und Schlittenfahren steht bei den Familien hoch im Kurs und wird in dieser Woche gerne und viel gemacht.

    In den letzten Jahren gibt es auch einen Trend zum Urlaub im Ausland. Immer mehr Familien entscheiden sich dafür, die Sportferien an der Sonne und in der Wärme zu verbringen. Die Sehnsucht nach Sonne und Strand ist nach einem kalten und langen Winter in Schweden groß. Deshalb stehen nun auch Thailand und die Kanarischen Inseln sehr hoch im Kurs.


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