Für die meisten Schweden gibt es ein wichtiges Highlight im Winter, das sogenannte Sportlov. Das sind eine Woche Sportferien, die in Schweden traditionell zwischen Weihnachten und Ostern stattfinden. Also genau zwischen dem dunklen Monat Februar und dem schon etwas helleren Monat März. Eigentlich an sich ja nichts Besonders. Schließlich haben auch in Deutschland oder Österreich die Winterferien einen festen Bestandteil, wenn auch nicht in jedem Bundesland gleich. Das Interessante an Sportlov ist jedoch die Geschichte dahinter, da die Sportferien auch aus einem bestimmten Grund entstanden sind.
Die Geschichte
Wie der Name Sportlov eigentlich schon verrät, sollen die Sportferien den Kindern die Möglichkeit geben, sich aktiv und sportlich zu betätigen und der allgemeinen Volksgesundheit zu dienen. Februar ist in Schweden bekanntlich der Monat mit den meisten Grippeerkrankungen und wird auch gerne als vabruari bezeichnet. Das Wort vabruari ist eine Kombination aus dem Wort vab, welches verwendet wird, wenn ein arbeitender Elternteil daheim bleiben muss, um sich um sein krankes Kind zu kümmern und dem Monat Februari Februar.
Die Tradition der Winterferien begann 1940 während des Zweiten Weltkriegs als Sparmaßnahme. Aufgrund des Krieges kam es zu vielen Rationierungen in Schweden. Unter anderem wollte man die Nutzung von Kohle-Koks, die zum Heizen verwendet wurden, einsparen. So sollten auch die Heizkosten in den Schulen während des kalten Winters reduziert werden. Deshalb nannte man die Ferien in dieser Zeit auch Kokslov. Doch sowohl der Name als auch die Bedeutung der Sportferien haben sich im Laufe der Zeit stark verändert.
Nach dem Krieg entschied man sich dafür, die Winterferien zu behalten, aber den Fokus auf die Gesundheit des Volkes zu verlagern. Seit 1960 gibt es nun den Begriff Sportlov.
Sportferien heute
Die meisten Familien verbringen die Sportferien traditionell immer noch im eigenen Land und fahren Richtung Norden in die großen Skigebiete wie Åre, Idre Fjäll und Vemdalen. Einige verbinden die Ferien auch mit Städtetrips und fahren in die größeren Städte wie Stockholm und Göteborg, da viele Museen in dieser Zeit kostenlosen Eintritt anbieten. Aber auch Eislaufen und Schlittenfahren steht bei den Familien hoch im Kurs und wird in dieser Woche gerne und viel gemacht.
In den letzten Jahren gibt es auch einen Trend zum Urlaub im Ausland. Immer mehr Familien entscheiden sich dafür, die Sportferien an der Sonne und in der Wärme zu verbringen. Die Sehnsucht nach Sonne und Strand ist nach einem kalten und langen Winter in Schweden groß. Deshalb stehen nun auch Thailand und die Kanarischen Inseln sehr hoch im Kurs.
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